Das Steckkreuz ist das höchste Ehrenzeichen, das eine Feuerwehrfrau oder ein Feuerwehrmann in Bayern erhalten kann. Allein aus diesem Grund ist der Kreis derer, die es tragen, überschaubar. Seit 6. Oktober zählt Alexander Bönig aus Unterspiesheim dazu.
An diesem Tag hat der 47-jährige Kreisbrandinspektor für den südlichen Landkreis Schweinfurt im Rahmen der 30. Verbandstagung des Landesfeuerwehrverbands Bayern in Memmingen das Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens, so lautet die offizielle und vollständige Bezeichnung, aus den Händen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann erhalten. Anlass sind die persönlichen Verdienste Bönigs um das Feuerlöschwesen, die der bayerische Staat mit dieser Auszeichnung würdigen und anerkennen möchte, wie es im Text der dazugehörigen Verleihungsurkunde heißt.
Seit 33 Jahren in der Feuerwehr aktiv
Innenminister Herrmann ging in seiner Kurzlaudatio, die er für jede und jeden der insgesamt neun an diesem Tag ausgezeichneten neuen Steckkreuz-Trägerinnen und -Träger hielt, auf Bönigs Feuerwehr-Werdegang ein. Demnach trat der Geehrte am 1. Oktober 1990 in die Feuerwehr seines Heimatortes Unterspiesheim ein. Seitdem habe dieser sich "in zahlreichen Funktionen und Verwendungen ausgezeichnet", so der Innenminister.
Er nannte einige Beispiele: Von Februar 2003 bis Januar 2009 war Bönig Kommandant der Feuerwehr Unterspiesheim und auch Vertreter der Kommandanten im südlichen Landkreis Schweinfurt im Kreisfeuerwehrverband. Ab Juli 2008 bis Juni 2016 war er Kreisbrandmeister und ist seitdem Kreisbrandinspektor und damit für 37 Feuerwehren zuständig. Verbandsführer ist er seit Dezember 2015, zudem vorab benannter örtlicher Einsatzleiter und Kontingentführer seit Juli 2018.
Ausbilder und Feuerwehr-Musiker
Eine "Herzensangelegenheit" ist Bönig dem Lobredner zufolge die Ausbildung der Feuerwehrleute im Landkreis Schweinfurt. Er nimmt als Fahrlehrer unter anderem auch die Prüfungen der Feuerwehrführerscheine ab, betreut die Fachgruppe "Maschinistenausbildung" und war maßgeblich am Erstellen eines Fahrzeug- und Entwicklungskonzeptes für den Landkreis beteiligt. Im August 2012 zählte Bönig zu den Initiatoren der "Feuerwehrkapelle Altlandkreis Gerolzhofen".
Herrmann hob einige Bewährungsproben hervor, die Bönig bei Großeinsätzen bestanden hat. Unter anderem war dieser Einsatzleiter beim Brand im Erich-Kästner-Kinderhaus in Düttingsfeld im Jahr 2018, bei der Beseitigung von Orkanschäden in Schönaich (2018), beim Brand eines Dreiseithofs in Falkenstein (2020), nach einer Gasexplosion in Dingolshausen (2020) und nach Dauerregen im Raum Gerolzhofen (2021). Bönig habe in derartigen Situationen "hochprofessionell und umsichtig" gehandelt und maßgeblich dazu beigetragen, Menschen- und Tierleben zu retten und hohe Sachwerte zu schützten, lobte der Innenminister in seiner Rede.