Anneliese (82) und Georg Zeck (84) wohnen seit genau 60 Jahren, dem Tag ihrer Hochzeit am 25. Juli 1964 in der Martin-Luther-Straße in Gerolzhofen. Hier feiern sie an diesem Donnerstag das Fest der Diamantenen Hochzeit mit ihren zwei Kindern und fünf Enkeln sowie Verwandten und Freunden.
Anneliese kam in den letzten Kriegsjahren in Schweinfurt zur Welt und entwickelte, geprägt vor allem durch die Familie mütterlicherseits, eine große Liebe zur Musik, wie es seitens ihrer Familie heißt. Sie lernte als Kind das Klavierspielen, dazu Zither und Geige. Besonders das Singen macht ihr viel Freude. Sie sang seit frühester Jugend in verschiedenen Chören und ist bis heute als Chorsängerin aktiv.
Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Kontoristin bei FAG Kugelfischer in Schweinfurt. Dort lernte sie ihren Georg, der dort als Praktikant arbeitete, auf einem Betriebsausflug im fernen Berlin kennen. Beide saßen während eines Opern-Besuchs nebeneinander. Obwohl Georg – anders als Anneliese – nicht gerade ein Musikfreund ist, war der Gesamteindruck wohl positiv und die beiden wurden ein Paar.
Zur Ausbildung weit weg
Georg wuchs in Untersteinbach auf. Seine Eltern betrieben eine Brauerei mit Gast- und Landwirtschaft. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie in den 50er-Jahren nach Gerolzhofen, wo Georg seine Schulzeit beendete, bevor ihn Ausbildung und Arbeit nach Oberbayern und an den Rhein führten.
Nach ihrer Hochzeit bezogen Anneliese und Georg Zeck ihr gemeinsames Haus in Gerolzhofen, wo bald ihre Kinder Michael und Barbara zur Welt kamen. Beiden war die Familie immer sehr wichtig. Um für die Familie mehr da zu sein, gab Anneliese ihren Beruf bei FAG auf und gab zuhause Klavierunterricht, bis die Kinder außer Haus waren.
Mit den Kindern und Freunden fuhren sie jahrelang nach Italien und zum Skifahren. Außerdem bereisten sie mit dem Bauernverband etliche weiter entfernte Länder.
Auch die Kinder der Mieterfamilien, die in ihrem Haus aufwuchsen, bereiteten ihnen viel Freude. Besonders für eine Familie waren sie nicht nur Vermieter, sondern Ersatzgroßeltern. Wann immer sie gebraucht wurden, sprangen sie für die Betreuung von deren Kinder ein.
Handball, SPD und Chorgesang
Georg Zeck arbeitete viele Jahre als Techniker im Gerolzhöfer FAG-Werk, wo er sich auch als Betriebsrat engagierte. Daneben betätigten sich beide in Gerolzhöfer Vereinen. Er als Betreuer und Schiedsgericht bei den TV-Handballern, bei der SPD als Beisitzer in den Stadtratssitzungen sowie als Vorsitzender des Siedlerbunds. Sie als Sängerin im Kirchenchor und Liederkranz sowie als Mitbegründerin und Leiterin des Gerolzhöfer Kinderchors, nachdem sie zusätzlich eine Ausbildung zur Chorleiterin gemacht hatte.
Aktuell ist sie im Leitungsteam des Seniorenchores im Wohnstift Steigerwald, der den Bewohnern einmal pro Woche einen schönen Nachmittag bereitet. Außerdem ist sie mit ihrer Zithergruppe aktiv, die besonders zur Weihnachtszeit auftritt. Fit hält sie sich beim Seniorenturnen.
Beide leben noch im eigenen Haus mit Garten. Anneliese Zeck bewältigt noch selbstständig den Haushalt und das Kochen, teilen ihre Kinder mit. Trotz gesundheitlicher Probleme – Georg Zeck erlitt vor einigen Jahren einen schweren Schlaganfall – sind beide viel unterwegs. Möglichst täglich besucht das Paar eines der örtlichen Cafés. Ausflüge mit der Seniorengruppe, Seniorentanz, Arzt- und Therapiebesuche gehören ebenfalls zu ihren Aktivitäten.