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Lülsfeld
Hochbetrieb im Kurhotel "Zum rosa Rüssel"
In einer Szene des Theaterstücks 'Unter Bademänteln' im Lülsfelder Sportheim war das komplette Ensemble im Einsatz (von links): Otmar Haubenreich, Sabrina Barthelme, Amelie Heinrichs, Anita Hußlein, Stefan Plötz, Florian Plötz, Lothar Wolf, Margit Finster und Werner Laufer.
Foto: Reinhold Anger | In einer Szene des Theaterstücks "Unter Bademänteln" im Lülsfelder Sportheim war das komplette Ensemble im Einsatz (von links): Otmar Haubenreich, Sabrina Barthelme, Amelie Heinrichs, Anita Hußlein, Stefan Plötz, ...
Reinhold Anger
 |  aktualisiert: 29.01.2023 03:03 Uhr

Mit tosendem Beifall belohnten die begeisterten Zuschauer im Lülsfelder Sportheim die neun Akteure der Theatergruppe des SV Germania um Regisseurin Margit Finster. Die Premiere des Stück "Unter Bademänteln" von Vera Wittrock, das nach 23 anstrengenden Proben zustande gekommen war, war ein voller Erfolg.

Angeregt durch den Titel des Stücks "Unter Bademänteln" kamen auch etliche Zuschauer in Bademänteln zur Premiere. Die fünf weiteren Vorführungen der seit 43 Jahren aktiven Theatergruppe sind bereits ausverkauft.

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Theaterleiter Wolfgang Anger schloss sich nach der Aufführung dem Publikum an und lobte die Akteure für ihre Leistungen. In seinen Dank schloss er das Technik- und Serviceteam des Ensembles ein. Zusätzlich hob er den Einsatz der anwesenden Carina Heim vom Verein Weinpanorama Steigerwald hervor. Sie hatte sich erfolgreich für den Zuschuss von mehr als 6000 Euro für den Bühnenneubau aus dem unterfränkischem Fördertopf eingesetzt.

Für den reibungslosen Ablauf der Premiere sorgten Souffleuse Elke Roth sowie die Techniker Thomas Hermann, Fynn Stadler, Norbert Wiener, Bernd Christau und Holger Braun. Das Bühnenbild gestalteten Christina und Fynn Stadler. Um die Maske kümmerte sich, wie seit Jahrzehnten, Andrea Finster.

Improvisationstalent gefragt

Das Improvisationstalent der Theaterleute war am Morgen der Premiere auf die Probe gestellt worden, als die Stimme von Nesthäkchen Amelie Heinrichs versagte, die in der Posse die "Miss Fitness" Katrin Schiffer spielt. Kurzerhand wurde für sie ein Headset besorgt und Mitte des ersten Aktes war ihre Lautstärke den gesunden Stimmen der übrigen Akteure angepasst.

Dass das Theater-Virus erblich sein kann, bewiesen Stefan Plötz und sein Sohn Florian. Sie standen als Engelbert Heiler, tuntiger Chef im Wellnesshotel "Zum rosa Rüssel", und als Nachwuchsmafioso Vincenzo Vitello auf der Bühne. Mit Werner Laufer und Tochter Sabine Barthelme standen ebenfalls zwei Generationen einer Familie auf den Brettern, als Mafia-Clanchefin Mama Vitello und als sexsüchtiger, trinkfester, männermordender Vamp Cornelia Längsfeld.

Mafianachwuchs in pink

Otmar Haubenreich, ein Mann der ersten Stunde des Lülsfelder Theaters, spielte den schnellsten Kommissar aller Zeiten, Horst Brutalsky, für alle Polizeistationen Unterfrankens überqualifiziert. Der prollige Kurgast Bruno Maibohm, dargestellt von Lothar Wolf, wollte sich im Kurhotel von seiner nervigen Gattin Gertrud erholen, aber das verhinderten Trainerin, Nymphomanin und die als Gräfin verkleidete Gertrud. Die echte Gräfin, Mathilde von Märtesheimer, dargestellt von Anita Hußlein, ließ sich von ihr doubeln, weil sie Angst um ihre wertvolle Perlenkette hatte.

Die Perlenkette verschwand beim Tanztee trotzdem, aber keiner hatte sie. Der Versuch, den Dieb mit einer Falle und einem Eimer rosaroter Farbe zu überführen, scheiterte zwar kläglich, aber der Mafianachwuchs war dann pink. Es gab Geiselnahmen, eine verdächtige Person tauchte auf und gleich wieder ab, die Perlenkette nicht. Und der Kurhotelchef flippte wie bei der Partnersuche fast aus.

In der nächsten Saison sind mehr Aufführungen geplant

Wo der Perlenschmuck gelandet ist und wer am Schluss der Posse in Plüschpantoffeln mit wem neu oder mit wem wieder zusammenkommt, das erleben die Zuschauer in den weiteren Aufführungen.

Die nächste, die 27. Saison der Theatergruppe des SV Germania Lülsfeld, ist für Januar 2024 geplant. Nachdem heuer die Nachfrage nach Karten im Vorverkauf wesentlich größer war als die Zahl der vorhandenen Plätze im Saal, sind im kommenden Jahr mehr Aufführungen geplant.

 
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