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Löffelsterz
Hilfe für Notleidende: Aus "Fenster für Mostar" wurde "Werke statt Worte"
Hilfsgüter werden in den Laster geschlichtet. 477 Transporte hat die Hilfsorganisation 'Werke statt Worte', die seit 30 Jahren existiert, bereits zu Notleidenden geschickt.
Foto: Jürgen Barth (Archivfoto) | Hilfsgüter werden in den Laster geschlichtet. 477 Transporte hat die Hilfsorganisation "Werke statt Worte", die seit 30 Jahren existiert, bereits zu Notleidenden geschickt.
Roland Frühwacht
 |  aktualisiert: 30.06.2024 02:33 Uhr

Vor drei Jahrzehnten gründete Rudolph Karg in Löffelsterz eine private humanitäre Hilfsorganisation mit dem Namen "Fenster für Mostar". Aus Anlass des dreißigjährigen Bestehens wird am Pfarrfest in Löffelsterz am Sonntag, 7. Juli, um 14 Uhr zu einem Lobpreis- und Friedenskonzert in die Kirche eingeladen. 2002 wurde der Verein in "Werke statt Worte" umbenannt. Zunächst gingen die Hilfsgüter vorwiegend nach Bosnien und Herzegowina und weitere osteuropäische Länder. Heute nimmt der Verein auch die Notsituation in Nigeria in den Blick.

Im Herbst 1994 unternahm Rudolph Karg mit Freunden aus Löffelsterz eine Fahrt in das vom Krieg verwüstete Land. "Während der Fahrt durch das Kriegsgebiet waren wir erschüttert von der Zerstörung. Aus den Häusern starrten uns die leeren Fenster wie schwarze Löcher an und die Hausdächer bestanden oft nur aus einer Folie". Diese Eindrücke veranlassten die Männer nach ihrer Rückkehr in Löffelsterz, die Gruppe "Fenster für Mostar" zu gründen. Sie sammelten gebrauchte Fenster, Türen, Öfen, Möbel, Baumaterial, aber auch Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleidung.

477 Lastwagen mit Hilfsgütern

Eine Herausforderung für Rudolph Karg war oftmals die Suche nach Lagermöglichkeiten für die Hilfsgüter bis zu ihrem Abtransport. Jetzt sind die ehemaligen Gewächshäuser der Orchideenzucht in Löffelsterz angemietet. Seitdem wurden 477 Lastwagen mit Hilfsgütern beladen. Der Verein zählt rund 200 Mitglieder. Seit 1997 werden auch Projekte von Pater Rolf Schönenberger unterstützt. Dazu gehört auch die Aktion "Mutter und Kind in Not".

Muskelkraft ist gefragt beim Verladen der Pakete.
Foto: Jürgen Barth (Archivfoto) | Muskelkraft ist gefragt beim Verladen der Pakete.

Ausstattung für Krankenhäuser und Schulen oder Kirchenbänke und Orgeln hat der Verein neben Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs schon geliefert. Aufgrund des Alters der Helfer werden alljährlich nur noch Weihnachtspakete in Balkanländer geschickt.

Die Not der Armen und Alten

Spendengelder werden vor Ort in Südosteuropa für Schulspeisung oder für das Bezahlen von Heiz- und Stromkosten für alte, arme Leute gegeben. "Die Not der Armen und Alten dort wird nicht weniger", beobachtet Rudolph Karg. Gelegentlich werden auch notwendige Medikamente bezahlt. In jüngster Zeit nahm der Verein durch den Kontakt mit dem Kaplan Benjamin Odo in Schonungen die Notsituation in dessen Heimat Nigeria in den Blick. So schickt der Verein Geld für den Brunnenbau oder sammelt mechanisch betriebene Nähmaschinen und Motorkettensägen dorthin.

Seit vielen Jahren werden vor Weihnachten Weihnachtspaketen nach Ostslawonien und Bosnien-Herzegowina, geschickt. "Wir wollen eine Plattform sein, dass die Spenden ohne Verwaltungskosten den Hilfsbedürftigen zugutekommen", sagt Rudolph Karg.

Spendenkonto: Werke statt Worte e.V., Flessabank Schweinfurt, BIC: FLESDEMM, IBAN: DE27 7933 0111 0001 4403 60.

 
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