
Seit vielen Jahren unterstützt der Freundeskreis Cusco das Kinderheim "Casa Verde" in Cusco. Das Heim wird ausschließlich mit Spenden finanziert. Der gesamte Jahresetat wird getragen von Partnern aus Deutschland und Österreich. Die Helferkreise agieren in Grettstadt, Kraichgau und der Organisation "Crossing Boarder" aus Österreich. Der Leiter des Kinderheimes, Volker Nack, war vor einigen Tagen zu Besuch in Grettstadt. Der Freundeskreis konnte eine Spende von 6000 Euro überreichen.
Das Geld dient zur Finanzierung einer Solaranlage auf dem Hauptgebäude. Außerdem können damit die psychologische Betreuung der Kinder für sechs Monate sowie die Personalkosten für die Sozialarbeit finanziert werden. Die Spendengelder stammen zu einem großen Teil aus den Einnahmen der Kaffeebar am Weihnachtsmarkt. Zum gegenseitigen Austausch war als Gast Emil Heinemann als Vertreter der Indio-Hilfe Sennfeld dabei.
Cusco, eine Großstadt mit 350 000 Einwohnern, liegt in den peruanischen Anden in 3400 Metern Meereshöhe und war einst die Hauptstadt des Inkareichs. Vielen Kindern und Jugendlichen in Cusco geht es sehr schlecht und sie sind unterschiedlichsten Formen von Gewalt, oft auch sexueller Art, ausgesetzt oder wurden von ihren Eltern verlassen. Das Heim ",Casa Verde" bietet ihnen Schutz und Geborgenheit. Die Kinder haben dort die Möglichkeit, die Schule zu besuchen und danach eine Ausbildung zu absolvieren. Außerdem werden sie auch medizinisch und psychologisch betreut.
Aktuelles aus Cusco
Volker Nack dankte für die langjährige Freundschaft und Unterstützung. Er berichtete von der aktuellen Lage in Cusco. Vor über 25 Jahren gründete der Sozialarbeiter die Organisation Blansal und übernahm die Leitung des Kinderheimes Casa Verde in Cusco. Seit einigen Jahren betreut er außerdem zwei Kinderheime in Arequipa und ist damit für die Erziehung von rund 40 Kindern verantwortlich.
Durch Corona habe sich die Situation in Peru sowohl im Gesundheitssektor als auch bei der Beschäftigungssituation deutlich verschlechtert. Besonders in der Region um Cusco sei festzustellen, dass der Alkoholkonsum mit Auswirkung auf familiäre und sexuelle Gewalt sehr zugenommen habe. Besonders Kinder leiden unter dieser Situation.
Im Heim in Cusco leben derzeit 15 Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren. Im Regelfall werden sie nach ihrer Schulausbildung in eine Berufsausbildung begleitet und verlassen nach Erreichen der Volljährigkeit das Kinderheim. 2024 hatte das Heim 27 Neuaufnahmen. Trotz der hohen Zahl von Kinderheimen in Cusco (45) und Arequiba (25) benötigen viele Kinder Betreuung. Oft haben die Kinder Lernschwierigkeiten, müssen erst die Grundzüge des Lesens und Schreibens lernen.
Unterstützung seit fast 40 Jahren
Das Heim bietet Schutz, solange es notwendig ist – einige Kinder können auch wieder zurück in ihre Familien gegeben werden. Für viele ist es ein Sprungbrett in eine selbstbestimmte Zukunft. Die Jugendlichen können eine Ausbildung in der Gastronomie, als Schreiner, Mechaniker oder als Kosmetikerin absolvieren.
Derzeit werden acht Vollzeitkräfte im Heim beschäftigt. Außerdem unterstützen Freiwillige das Personal, die über die Organisation "Weltwärts" nach Casa Verde kommen. Der Freundeskreis Grettstadt unterstützt das Heim Casa Verde schon seit fast 40 Jahren und hat sich in der Vergangenheit an Anschaffungen oder Reparaturmaßnahmen beteiligt.
