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Gerolzhofen
"Werke statt Worte": Weihnachtspakete für Ostslawonien und Bosnien
Große Freude herrschte zum Weihnachtsfest bei hilfsbedürftigen Menschen in Ostslawonien und Bosnien: Der Verein "Werke statt Worte" hatte zwei Sattelschlepper mit Paketen geschickt.
Die Freude war groß in Ost-Kroatien, als der Auflieger des Sattelschleppers geöffnet wurde und die weihnachtlich geschmückte Ladefläche mit Hunderten Geschenkpaketen zum Vorschein kam. Das Team aus Ehrenamtlichen kümmerte sich um die Verteilung der Hilfsgüter.
Foto: Werke statt Worte | Die Freude war groß in Ost-Kroatien, als der Auflieger des Sattelschleppers geöffnet wurde und die weihnachtlich geschmückte Ladefläche mit Hunderten Geschenkpaketen zum Vorschein kam.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 12.02.2024 15:15 Uhr

Das Spendenergebnis der großen Weihnachtspaket-Aktion des humanitären Vereins "Werke statt Worte" für die notleidenden Menschen in den ehemaligen Kriegsgebieten in Ostslawonien und Bosnien kann Hans-Jürgen Runge aus Gerolzhofen nur mit einem Wort beschreiben: "überwältigend". Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung in der Region sei so hoch gewesen, dass man statt des einen geplanten Sattelschleppers sogar zwei vollgepackte Lastwagen auf den Balkan schicken konnte.

Unter strenger Beachtung der Corona-Vorschriften sei es für alle Beteiligten von "Werke statt Worte" (früher: "Fenster für Mostar") erneut nicht einfach gewesen, alles zu organisieren, berichtet Runge. Bei Möbel-Leopold in Gerolzhofen und in den ehemaligen Gewächshäusern der Orchideen-Zucht in Löffelsterz wurden die Hilfsgüter entgegengenommen. "Durch die große Hilfsbereitschaft und die Unterstützung von Kindergärten, Kinderkirchen-Teams, Pfarrgemeinden, Seniorenkreisen, Schulen, Firmen, Supermärkten und vielen Einzelspendern konnten wir rechtzeitig zum Weihnachtsfest sogar zwei große Sattelzüge auf den Weg bringen", sagt Runge.

Bereits 463 Lastwagen 

Trotz Schnee, Eis, Nebel, Staus, Grenzabfertigungen und Corona hätten die Lastwagen die Hilfsbedürftigen erreicht. Es waren die Sattelschlepper Nummer acht und neun im Jahr 2021, die tonnenweise Hilfe nach Ostslawonien und Bosnien brachten. Seit Beginn der Hilfsaktion von "Werke statt Worte" sind es somit bereits 463 große Laster gewesen.

Nach dem Eintreffen der beiden Laster auf dem Balkan waren dort wieder viele ehrenamtliche Helfer im Einsatz, die sich unter Federführung der Caritas zusammen mit katholischen Priestern und den Mitarbeitern der Pfarrbüros um die Verteilung der Hilfe in der großen Region kümmerten. Die Pakete und Lebensmittelsendungen aus Franken wurden zunächst in Lagerräumen vorsortiert und dann an die Ärmsten – unabhängig von einer Religionszugehörigkeit – verteilt. Ausschlaggebend war nur die Bedürftigkeit der Menschen.

Christliche Nächstenliebe

Im Namen der Hilfsbedürftigen bedanken sich Pater Slavko Milic aus Vukovar, Pfarrer Stjepan Krekman aus Ivankovo, Pfarrer Tomislav Korov aus Koska und Pfarrer Kresimir Saf aus Strosinci in einem Brief bei allen Spendern und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Stellvertretend für den Verein "Werke statt Worte" sagt auch Hans-Jürgen Runge für die Sach- und Geldspenden herzlichen Dank. "Mit diesen konnte rechtzeitig zum Weihnachtsfest in überaus großer christlicher Nächstenliebe den bedürftigen Menschen in ihrer Not etwas geholfen werden", betont er. Es sei für die Beschenkten wie ein großes Weihnachtswunder gewesen. "Denn die Armut in den erreichten Gebieten ist beängstigend."

Die Geistlichen vor Ort wissen am besten, wer unter den Bedürftigen besondere Hilfe benötigt. Zur Unterstützung in besonderen Notfällen reichten sie die Geldspenden aus Deutschland weiter.
Foto: Werke statt Worte | Die Geistlichen vor Ort wissen am besten, wer unter den Bedürftigen besondere Hilfe benötigt. Zur Unterstützung in besonderen Notfällen reichten sie die Geldspenden aus Deutschland weiter.

Neben den vielen liebevoll gepackten Weihnachtspaketen konnten auch wieder finanzielle Hilfen in bar übergeben werden. So in Vukovar 1000 Euro für Brot und Milch für die Kinder, 1000 Euro für Brennholz und Kohlen in Ivankovo, 500 Euro für eine schwer an Leukämie erkrankte Jugendliche, 500 Euro für besondere Notfälle in der Gemeinde Koska und weitere 500 Euro für die dortige medizinische Versorgung.

2000 Euro an ein Altersheim

Auch im Seniorenheim in Domanovici in Bosnien sei die Freude über 2000 Euro für Lebensmittel und Medikamente riesig gewesen, berichtet Hans-Jürgen Runge. Mit weiteren 1000 Euro konnte auch einem Fonds für bedürftige und kinderreiche Familien geholfen werden. "Überall war große Freude und Dankbarkeit. Die weihnachtliche Hilfe aus Franken war für diese Menschen wieder etwas ganz Besonderes." Sie konnten den grauen Alltag, den Hunger, die Kälte, die Wohnungsnot und ihre Zukunftssorgen ein wenig vergessen.

Einer der beiden Weihnachts-Laster des Vereins 'Werke statt Worte' wird an einem Sammellager auf dem Balkan entladen.
Foto: Werke statt Worte | Einer der beiden Weihnachts-Laster des Vereins "Werke statt Worte" wird an einem Sammellager auf dem Balkan entladen.

Bei der Verteilung der Hilfsgüter sind die Pfarrer und Milan Stjepanovic (Caritas Ivankovo) immer wieder mit der großen Not vor Ort konfrontiert worden. So konnten sie Spenden auch an einige Großfamilien mit teilweise acht Kindern übergeben, die in wirklich katastrophalen Verhältnissen wohnen müssen. "Ohne Wasseranschluss und ohne jegliche sanitären Einrichtungen im Haus auskommen zu müssen, das ist ein schweres Schicksal", bedauert Runge.

In den Lagerräumen werden die Hilfsgüter zunächst vorsortiert und dann an Hilfsbedürftige mit entsprechender Bescheinigung kostenlos verteilt. Das Ganze gleicht den 'Tafeln' in Deutschland.
Foto: Werke statt Worte | In den Lagerräumen werden die Hilfsgüter zunächst vorsortiert und dann an Hilfsbedürftige mit entsprechender Bescheinigung kostenlos verteilt. Das Ganze gleicht den "Tafeln" in Deutschland.

Ein Familienvater vor Ort sagte, man lebe nur von seiner kleinen Kriegsrente und ein wenig Kindergeld. Jeden Tag versuche man, irgendwie weiterzukommen, denn es fehle am Notwendigsten. "Für die Menschen, die uns geholfen haben, beten wir", habe der Mann beteuert.

Spende aus den Haßbergen

Besonders hier und bei einer weiteren Familie möchte der Verein "Werke statt Worte" die überraschende Geldspende des Caritasvereins aus Kerbfeld (Lkr. Haßberge) einsetzen. Durch eine Spendentombola zu Weihnachten waren dort 1700 Euro gesammelt und dem Verein "Werke statt worte" für diese so wichtige Hilfsaktion übergeben worden. 

An den Ausgabestellen bildeten sich Schlangen.
Foto: Werke statt Worte | An den Ausgabestellen bildeten sich Schlangen.

Der nächste Hilfstransport wird bereits vorbereitet und soll schon in einigen Tagen starten, um vielen Menschen das Leben ein wenig zu erleichtern. 

"Werke statt Worte"

Der humanitäre Verein bittet, die Hilfsaktionen auch weiterhin zu unterstützen. Geldspenden können auf das Spendenkonto des Vereins bei der Flessabank eingezahlt werden, und dies eventuell unter Angabe des gewünschten Verwendungszwecks wie "Brot und Milch für die Kinder", "Holz und Kohlen" oder "Hilfe bei schwerer Erkrankung".
Die IBAN lautet DE27 7933 0111 0001 4403 60 . Für die Ausstellung einer Spendenquittung ist die Angabe der vollständigen Adresse erforderlich. Nähere Auskünfte erteilt der Vereinsvorsitzende Rudolph Karg unter Tel. (0171) 3238420. Die aktuelle Hilfsgüterliste ist im Internet unter www.werkestattworte.de einsehbar.
Quelle: Hans-Jürgen  Runge
 
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