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Schweinfurt
Hilfe aus Schweinfurt, damit Jeet wieder sein Gesicht zurück erhält
Father Mathew organisiert vor Ort die medizinischen Behandlungen von Jeet. Der 17-jährige Junge aus Kalkutta hat ein Riesengeschwulst im Gesicht, das operativ entfernt werden muss. Der Schweinfurter 'Verein Kinder der III. Welt' finanziert die Gesichtsoperationen und hofft auf Spenden.
Foto: Father Mathew | Father Mathew organisiert vor Ort die medizinischen Behandlungen von Jeet. Der 17-jährige Junge aus Kalkutta hat ein Riesengeschwulst im Gesicht, das operativ entfernt werden muss.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 17.07.2022 02:27 Uhr

Sie fanden ihn auf einer Müllhalde in Kalkutta, den Jungen mit der Riesengeschwulst im Gesicht. Dank der finanziellen Hilfe des Schweinfurter "Vereins Kinder der III. Welt" konnten die Salesianer der Ordensgemeinschaft Don Bosco den heute 17-Jährigen zur Behandlung ins Christian Medical College in Vellore in Südindien bringen. Inzwischen ist Jeet, so heißt der kranke Junge, zum vierten Mal operiert worden. Aber er wird noch einige Operationen brauchen, um sein entstelltes Gesicht wieder einigermaßen herzustellen. 

Heinrich Hackenberg, der engagierte Vorsitzende des "Vereins Kinder der III. Welt", bittet um Spenden, um die noch notwendigen Operationen finanzieren zu können. Eine Familie aus Bergrheinfeld hat Jeet inzwischen unter ihre Fittiche genommen. Sie hatte den Jungen bei einer Patenelternreise kennengelernt. 

Kinder wie Jeet gehören zu den Ärmsten der Armen. Sein Vater ist Schneider und bekam bereits vom Schweinfurter Verein zwei Nähmaschinen, um sich damit ein Einkommen für die Haushaltsführung zu verdienen. Die kostspieligen Behandlungen für sein einziges Kind in der südindischen Klinik aber kann er nicht finanzieren.

Jeet wurde im April 2005 in Kalkutta geboren. Sein Gesicht begann sich im Alter von drei Jahren zu verändern. Der Verdacht auf Krebs habe sich gottseidank nicht bestätigt, erzählt Hackenberg. Es wurde ein Neurofibrom, eine gutartige Wucherung, diagnostiziert, die sich im Lauf der Jahre aber immer mehr ausbreitete und die gesamte rechte Gesichtshälfte entstellte. Aufgrund der Krankheit konnte Jeet zeitweise keine Schule besuchen. Er hat einige Schuljahre verloren, befindet sich jetzt in der neunten Klasse.

Prothesen für Kinder ohne Arme oder Beine

Der Schweinfurter "Verein Kinder der III. Welt", der mit Patenschaften Kinder in Indien und Namibia zu einer Schulbildung und einem besseren Leben verhilft, kümmert sich immer wieder auch um kranke Kinder, für die es aufgrund ihrer Armut keine ausreichenden Behandlungs- und Operationsmöglichkeiten gibt. "Wir haben schon vielen Mädchen und Jungen helfen können", sagt Hackenberg. So wurden schon vielfach Prothesen für Kinder ohne Arme oder Beine finanziert. Auch Operationen für Kinder mit Hasenscharten oder Wolfsrachen bezahlt der Verein. "So eine OP kostet uns 400 Euro."  Sogar Herzoperationen seien schon durchgeführt worden.

Es sind traurige Schicksale, von denen Hackenberg erzählt. Zum Beispiel das von Anita, die von einem Zug erfasst worden war und beide Beine verloren hatte. Father Josef von der Ordensgemeinschaft der Salesianer von Don Bosco, mit denen der Schweinfurter Verein vor Ort zusammenarbeitet, fand sie im Slum in einem Verschlag aus einer Plastikplane. Die Stümpfe waren schon schwarz, sie war totgeweiht. Dank finanzieller Hilfe aus Schweinfurt konnte das Mädchen behandelt werden und kann heute mit Prothesen wieder laufen.

Oder Rosina, die schwerste Verbrennungen erlitt, als sie am Abend Schularbeiten mit dem Licht einer Kerosinlampe verrichten wollte und ihre Kleider Feuer fingen. Die Eltern hatten versucht, mit Naturheilmitteln zu helfen, aber nach einer Woche entzündeten sich die verbrannten Stellen an Armen und Unterleib. Der Schweinfurter Verein startete ein Hilfsprogramm und konnte das Mädchen nach Nepal zu einem deutschen Hautspezialisten bringen, der mehrere Hauttransplantationen durchführte. Mittlerweile hat Rosina geheiratet und ist Mutter eines Mädchens.

"Wir mussten auch Rückschläge hinnehmen", bedauert Hackenberg. So hatten die Schweinfurter Helfer für ein Mädchen eine Nierentransplantation organisiert, doch kurz vor der OP sei sie verstorben. "Traurig." Hoffnung hingegen besteht für Jeet. Hoffnung, dass der Junge aus Kalkutta mit weiteren Operationen sein Gesicht zurück erhält.

Spendenkonto: Der Schweinfurter Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Geld für die Operationen von Jeet über Spenden aufzubringen. Wer dem Jungen helfen möchte: Bankhaus Max Flessa, IBAN: DE48 7933 0111 0002 4242 41, BIC: FLESDEMM. Weitere Informationen bei Heinrich Hackenberg, Tel. (09725) 99 66. Kontoinhaber: Verein zur Hilfe für Kinder der Dritten Welt, Schweinfurt e.V.

 
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