
Im Kreise ihrer Familie kann Hildegard Jäger am Samstag, 29. März, ihren 100. Geburtstag feiern. Die Jubilarin stammt aus Schlesien, wo sie mit zwei Schwestern und einem Bruder aufwuchs.
Gerne erinnert sie sich an Ausflüge in ihrer Kindheit und Jugend mit der Eisenbahn, da ihr Vater dort beschäftigt war. Nach der Volksschule arbeitete sie in einem Schuhgeschäft.
1945 kam sie mit ihrer Familie über Österreich nach Abersfeld zu einer Bauernfamilie. "Ich habe es gutgehabt", erinnert sie sich an ihre erste Zeit im Ort. Hier lernte sie den gleichaltrigen Ludwig Jäger aus dem Dorf kennen, und 1946 läuteten für sie die Hochzeitsglocken.
Einige Jahre später errichteten die Eheleute mit viel Eigenleistung hier ein Einfamilienhaus. Hildegard Jäger hat bis weit in die 1980er-Jahre sowohl bei Landwirten in Abersfeld als auch in der Druckerei Weppert in Schweinfurt gearbeitet. Auch hat sie jahrzehntelang ihren Garten bewirtschaftet. Zusammen mit ihrem Mann unternahm die Jubilarin viele Wanderungen und machte alljährlich einen Urlaub in Bad Reichenhall.
Mit den Enkeln spielen
Im Jahr 1972 hat ihr Sohn zusammen mit seiner Ehefrau Marlene das Haus um eine Doppelhaushälfte erweitert. So kann Hildegard Jäger – liebevoll betreut von ihrer Schwiegertochter – noch heute in ihrem angestammten Wohnumfeld leben.
Trotz vieler Schicksalsschläge wie Vertreibung und dem Tod von Ehemann (2016) und Sohn (2019) hat sie sich eine lebensbejahende Sicht der Dinge und ihre Fröhlichkeit bewahrt. Ihre beiden Enkelkinder besuchen sie oft und gerne mit ihren Familien.
"Seit vielen Jahren spielen wir nach dem Nachmittagskaffee und nach dem Abendessen Karten wie ,Watteln' oder mal ,Mensch ärgere dich nicht'", erzählt ihre Schwiegertochter. Wenn sie auch aufgrund ihres Alters das Haus nur noch selten verlassen kann, so ist sie doch noch an vielen interessiert und pflegt gelegentlich – am Fenster stehend – zu schauen, was in der Abersfelder Hauptstraße so auf und ab geht. Für die Zukunft wünscht sie sich weiterhin eine gute Gesundheit.