Die Caritas- Kindertagesstätte Sankt Josef Regenbogenland in Hausen feierte bei ihrem Sommerfest das 75jährige Bestehen. Gegründet wurde diese Einrichtung damals als "Kinderbewahranstalt" auf Initiative des Pfarrers Anton Weber und Bürgermeisters Josef May. Für die meisten Kinder des Dorfes wurde sie in den vergangenen Jahrzehnten zu einer prägenden Stätte.
Errichtet wurde das Gebäude als "Schwesternstation", wo meistens zwei, in den Anfangsjahren sogar drei Nonnen der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu (Würzburg) lebten. Eine Ordensschwester war für die Kinder zuständig, eine weitere war als Krankenschwester in der ambulanten Krankenpflege für die Dorfbewohner eingesetzt.
Viel Eigenleistung
Im eingeschossigen Gebäude waren neben Küche und Sanitärräumen ebenerdig noch ein großer Saal für die Kinder und ein Zimmer für die Schwestern untergebracht. Das ausgebaute Dachgeschoss war der Schwesternwohnung zugeordnet. Mit sehr viel Eigenleistung von Dorfbewohnern wurde das Gebäude errichtet. So arbeiteten Männer mehrere Tage ohne Entgelt im Ziegelwerk in Stadtlauringen, um dafür die Dachziegel für den Kindergarten zu erhalten.
In den 75 Jahren seines Bestehens gab es mehrere bauliche Veränderungen am Gebäude und auf dem Freigelände. An Spielgeräten, die anfangs nur aus einem einfachen Karussell, Schaukel und Sandkasten bestanden, sind heute auch Kletterturm und Nestschaukel dort zu finden.
Mit der Auflösung der Schwesternstation 1971 übernahm das weltliche Personal die Betreuung der Kinder. "Da wir eine Einrichtung der Caritas sind, ist in unserer pädagogischen Arbeit die religiöse Komponente wichtig", so Erzieherin Claudia Hegmann. Daher kommt den christlichen Festen im Kindergartenjahr eine große Bedeutung zu. Heute sind 18 Kinder hier in der Obhut von zwei Erzieherinnen und einem Erzieher. Das Dachgeschoss, das lange Jahre als Wohnung vermietet war, wird seit einigen Jahren für die Schulvorbereitende Einrichtung der Franziskusschule Schweinfurt genutzt.
Zeigen, wie die Zeit vergeht
Zur Eröffnung des Jubiläumsfestes unter dem Motto "Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück" stellten Kinder der Kindertagesstätte verschiedene Lebensalter in der Zeitspanne der 75 Jahre des Bestehens der Einrichtung dar. Als Baby, Kleinkind, Jugendlicher, Ehepaar und Großelternpaar zeigten die Kinder, wie die Zeit vergeht und wie sich jeder Lebensabschnitt präsentiert. Diakon Menig sprach mit den Erzieherinnen Claudia Hegmann und Eleonore Chiasto ein Segensgebet für Merwin, der heuer als einziges Vorschulkind die Kindertagesstätte verlässt. Mit dem Knall der Konfettikanone und dem Steigen von Luftballons eröffnete das Kindergartenteam den Festbetrieb.