850 Pilger im Alter von einem bis 96 Jahren waren vom 5. bis 10. Juni bei der Pilgerfahrt der Diözese nach Lourdes dabei. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche waren darunter sowie zahlreiche Kranke und Behinderte. Besonderer Gast war Bischof John C. Ndimbo aus dem tansanischen Partnerbistum Würzburg.
Bischof Hofmann lobte beim Abschlussgottesdienst eigens das Engagement der vielen Haupt- und Ehrenamtlichen von Familienbund der Katholiken (FDK) und Ehe- und Familienseelsorge der Diözese Würzburg, die für Planung und Durchführung der Pilgerfahrt maßgeblich waren.
Die Pilger spendeten stellvertretend der Steuerungsgruppe donnernden Applaus, um allen Verantwortlichen ihren Dank zu zollen. Eigens erwähnte der Bischof aber auch die Malteser, die sich um die Betreuung der Kranken und Behinderten kümmerten.
Der 75-jährige Bischof reiste bei der Hinfahrt im einen, auf der Rückfahrt im anderen Zug mit. Unterwegs beantwortete er in Interviews über die Lautsprecheranlage die Fragen, welche die Kinder und Jugendlichen zuvor schriftlich formuliert hatten. So erfuhren die Pilger zum Beispiel, dass Bischof Hofmann die Mauer ablehnt, die Donald Trump an der Grenze zu Mexiko bauen will.
„Mauern, die Menschen trennen, sind nicht gut.“ Der Bischof verriet zudem auch, dass er bereits in der ersten Klasse mit dem Gedanken spielte, Priester zu werden und beim Fußball mit den Würzburger Kickern mitfiebert. „Diese Unterstützung ist gerade jetzt wichtig, wo der Verein in die dritte Bundesliga abgestiegen ist.“
„Lourdes bezeichne ich gerne als das größte Krankenhaus der Welt“, so Hofmann in einem Interview, das Markus Hauck vom Pressedienst des Ordinariats geführt hat.
„Man sieht in der Tat Behinderte und Kranke vom kleinsten Säugling bis zu Hochbetagten. In Lourdes haben diese Menschen Vorfahrt, sie stehen im Mittelpunkt. Sie sind immer vorne weg. Sie werden dahin gefahren, wo die Gottesdienste stattfinden. Die Wertschätzung, die man hier den Kranken entgegen bringt, ist ein Segen – nicht nur für die Betroffenen, sondern für die Gesellschaft. Hier werden Menschen angesichts der Krankheiten innerlich berührt und aufgefordert, einander beizustehen. Lourdes ist also ein großer Impulsgeber für die Nächstenliebe, dass man nicht nur sich und sein gutes Leben im Blick hat, sondern die Menschen sieht, die einen brauchen und für die man dann auch da sein will.
Wenn ich allein die vielen Kinder und Jugendlichen betrachte, die die Rollstühle und Krankenfahrstühle geschoben haben: Man merkt dann sofort, mit welcher Intensität sie das tun und wie sie sich einmal mit dem Kranksein und dem konkreten Menschen vor ihnen auseinandersetzen.“
Was ist das Besondere an Lourdes? Auf diese Frage gibt der Bischof im Interview eine sehr persönliche Antwort: Und auch er ist von der Inbrunst der Pilger beeindruckt „Dieser Ort hat etwas Vertrautes, das den menschlichen Lebensraum übersteigt. Ich sage immer an der Grotte: Hier haben sich Himmel und Erde berührt. Das ist das besondere Flair von Lourdes. Ich habe mit einzelnen Pilgern gesprochen. Sie alle haben mir gesagt: Wir haben an der Grotte gespürt: Da ist etwas. Eine weitere Erfahrung ist: Hier ist Weltkirche erlebbar. Leute aus allen Ländern der Erde kommen zusammen. Es ist beeindruckend, in welcher Frömmigkeit die Menschen auf dem Weg zur Grotte singen und beten und wie viele Gottesdienste hier gefeiert werden.“ MArkus Hauck (poW)