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Schweinfurt
Herbert Durst war 33 Jahre lang Berater bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatung Schweinfurt
Doppelter Einsatz: Herbert Durst (rechts) bei seiner Verabschiedung mit 'Double' Johanna Schießl.
Foto: Uwe Eichler | Doppelter Einsatz: Herbert Durst (rechts) bei seiner Verabschiedung mit "Double" Johanna Schießl.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 21.05.2023 02:21 Uhr

"I did it my way": Nach 33 Jahren bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) Schweinfurt wurde Herbert Durst in die Altersteilzeit verabschiedet, mit einer, eigentlich zwei Feierstunden in der Casa Vielfalt. Mitarbeiterin Mechthild Steinkuhl-Klinger begann die Würdigung des Stellenleiters musikalisch, mit dem Evergreen von Frank Sinatra. Dann stand der Geehrte plötzlich doppelt im Raum, einmal als Leiter, einmal mit Leiter. Die ehemalige Beraterin Johanna Schießl hatte sich als Clownin unter die zahlreichen Ehrengäste gemischt, um mit akrobatischen Wort-Spielen und Trompete Adieu zu sagen.

Rasch wurde klar: Bei der Beratung in der Schultesstraße 21, einem Angebot der Diözese Würzburg, geht es nicht um starre Einhaltung der Norm. Sondern um konkrete Hilfe für Menschen in Krisensituationen. "Man kann jeden Konflikt durch Reden lösen", ist Stephan Bury überzeugt, als stellvertretender Leiter. Durst habe dies gezeigt. Er habe das Ruderboot EFL in die Zukunft geführt, bestätigte Christine Endres, als Abteilungsleiterin "Diakonische Pastoral" in der Diözese, mal durch Stürme, mal mit den Sternen.

Gründungsmitglied von "Männer gegen Gewalt"

"Ein Sympath", so charakterisierte Thorsten Schubert den scheidenden EFL-Chef. Der Leiter des Stadtjugendamts weiß, was Trennungen gerade für Kinder und Jugendliche, was Arbeitslosigkeit und andere persönliche Krisen bedeuten. Durst habe mit großem Netzwerk geholfen, etwa als Gründungsmitglied des Vereins "Männer gegen Gewalt".

Albert Knött, Stellenleiter der EFL Würzburg, erinnerte sich an Dursts Einsatz in der Wendezeit, mit Paarberatung 1991 in Suhl. Peter Michaeli bedankte sich als Aschaffenburger Amtskollege. Guido Spahn steuerte seitens der Mitarbeitervertretung Biografisches bei: Durst, Jahrgang 1960, ist im nordrheinwestfälischen Düren aufgewachsen, hat nach dem Abitur Diplompsychologie in Berlin und Düsseldorf studiert. Nach dem Auftakt bei der Aidsberatungsstelle Düren kam er 1990 zur Schweinfurter EFL, die er seit 2013 geleitet hat, mit Außenstellen in Haßfurt, Bad Neustadt und der Wahlheimat Bad Kissingen.

Ohne Vorverurteilungen miteinander reden

Es folgten Grußworte von Vorgänger Erhard Scholl, dem Sozialdienst Katholischer Frauen, dem Dekanatsbüro "PlusPunkt" oder der Notfallseelsorge der Diözese: Deren Verdienstmedaille in Silber wurde durch Diakon Ulrich Wagenhäuser überreicht. Durst habe Spuren hinterlassen, sagte Diyap Yesil als designierter Nachfolger, nicht nur Staub aufgewirbelt. Am Ende gab es ein Ständchen der EFL-Familie.

Zuletzt lobte Durst die Beratung als niederschwelliges Angebot, im Rahmen des diakonischen Auftrags. Viele Menschen täten sich heute schwer, Glauben und Institutionen miteinander zu verbinden. Wichtig sei, miteinander zu reden, ohne Vorverurteilungen und unabhängig vom Hintergrund der Betroffenen.

 
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