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Sulzheim
Helfen Kohlefilter gegen den Gestank?
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 18.05.2024 02:41 Uhr

Seit Jahren müssen Alitzheimer Haushalte mit enormen Geruchsbelästigungen aus den Abwasserschächten im Ort leben. Neben dem eigenen Abwasser führt eine Druckleitung das Mönchstockheimer Abwasser über Alitzheim zur Zeilitzheimer Kläranlage. Künftig kommen die Abwässer von Vögnitz und Bischwind noch hinzu.

In der Gemeinderatssitzung im Rathaus Sulzheim ging Hugo Barthel von ProTerra auf die Thematik ein. Der Planer aus Knetzgau-Zell servierte den Ratsmitgliedern und 13 interessierten Besuchern aus Alitzheim Lösungsansätze. "Es riecht nach faulen Eiern", beschrieb Barthel die gelegentliche Situation in dem Sulzheimer Ortsteil, vor allem in der Steigerwaldstraße und in der St. Martin Straße. Die Gerüche entstünden vor allem aus Schwefelwasserstoff, der sich bei Sauerstoffmangel im Abwasser bildet.

Die Geruchsentwicklung sei im Sommer und bei hoher organischer Belastung stärker. Besonders zu Buche schlagen dabei beispielsweise die Abfälle (Blut und Fett) einer Metzgerei in Mönchstockheim. Dort sind mittlerweile moderne Fettabscheider installiert. Die Folge hoher organischer Belastung sei die Korrosion an den Schächten und Abwasserrohren, so Barthel.

Einbau von Aktivkohlefiltern

"Was kann man also machen, um die Situation zu verbessern?", fragte der Planer. Durch schnelle Pumpen und Druckleitungen mit kleinem Volumen müsse man die Aufenthaltszeit der Abwässer in den Leitungen verkürzen. Nach längerem Stillstand müssten die Druckleitungen und die Regenüberlaufbecken zeitnah entleert und gereinigt werden. Um das Problem letztlich in den Griff zu bekommen, empfahl Barthel den Einbau von Aktivkohlefiltern in die Deckel der Kanalschächte.

Die Sielhaut - ein fettiger bis seifiger Biofilm - der sich an den Innenwänden von Abwasserleitungen festsetzt, sollte durch Molchen mit Schaumstoffkegeln reduziert werden. Barthel rechnet dabei mit Kosten von 15.000 Euro. Eine eventuelle Umlegung der Druckleitung Mönchstockheim-Alitzheim, die als Alternative angedacht war, käme wesentlich teurer und sei wenig erfolgversprechend. Laut Barthel sind die zusätzlichen Abwässer aus Vögnitz und Bischwind wegen der stärkeren Durchlaufmenge eher förderlich.

Kosten ermitteln

Das Büro ProTerra erhielt einstimmig den Auftrag, mögliche Filterarten sowie die Kosten für Erwerb und Unterhalt zu ermitteln. Nach der Sitzung musste sich Planer Barthel vor verschlossener Sitzungssaaltür den vielen Fragen der Anlieger stellen.

Gefördert von ILE-Region WeinPanorama Steigerwald erhält das Platz am Feuerwehrhaus in Mönchstockheim ein Spielgerät. Die Förderung als Kleinprojekt beträgt laut Bürgermeister Jürgen Schwab rund 60 Prozent. Einig war man sich im Gremium, dass die Gemeinde die Restkosten für die beiden Klettertürme zu übernimmt.

 
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