Als 2002 ihr erster Roman im Aufbau-Verlag erschien, war der Grundstein gelegt für eine kleine Erfolgsgeschichte: Sechs Bücher sind es mittlerweile, die die Schweinfurter Schriftstellerin Helene Köppel zum Thema „Katharer“ geschrieben hat.
Die historischen Romane über die Ketzerei in Frankreich haben ihre Fans, mittlerweile verlegt Köppel ihre Bücher selbst und hat die zunächst als Trilogie herausgebrachte Reihe um drei weitere Bücher ergänzt. Zwei komplette Bände der Reihe übergab die 71-Jährige an die Stadtbücherei. Denn, so Köppel, „ich verdanke eigentlich der Stadtbücherei sehr viel“. Sie habe als Kind und Jugendliche sehr viel gelesen. Den Lesestoff holte sie sich aus der Familienbücherei Oberndorf, eine Außenstelle der Stadtbücherei. Aber da gab es ein Problem: „In die Erwachsenenabteilung durfte ich nicht rein“, erinnert sich Köppel. Dabei waren aber genau dort die Bücher, die sie haben wollte, denn als sie etwa elf Jahre alt war, sei ihr der Lesestoff ausgegangen. Sie besorgte sich ein Leseheft für ihren Vater, so bekam sie etliche Agatha-Christie-Krimis in die Finger, die sowohl sie als auch ihr Vater lasen, oder die Ilias-Werke.
Das sei prägend gewesen, ihr Interesse an Literatur wuchs stetig, bis sie selbst begann, zu schreiben. Die Leiterin der Stadtbücherei, Anita Kaltenbach, freute sich über die Buchübergabe. Sie fragte, ob Köppel noch regelmäßig nach Frankreich fahre. „Das ist das allerschönste daran, die Recherche-Reisen“, sagte Köppel. Als sie 1996/1997 nach Südfrankreich reiste, sei sie auf die Katharer gestoßen und begann zu recherchieren. Darauf baute sie ihre Romanreihe auf. Die meisten Geschichten spielen im Hochmittelalter, der erste Band heißt „Alix – Das Schicksalsrad“ und beschäftigt sich mit den Themen Albigenserkreuzzug, dem Massaker von Béziers und der Belagerung von Carcassonne. Dieser und weitere fünf Bände stehen jetzt in der Stadtbücherei zur Ausleihe bereit.