Die kalte Jahreszeit steht bevor. Auch wenn sich der Oktober momentan von seiner sonnigen Seite zeigt, sind in der Nacht schon einstellige Temperaturen zu verzeichnen. Während sonst schon viele die Heizung angedreht haben, lassen die explodierenden Preise viele umdenken. Wie reagieren die Menschen in Schweinfurt auf die Situation? Wurden die Heizungen bereits angeschaltet und wie wollen sie im Winter mit der Ausnahmesituation umgehen?
1. Edeltraud Knoblich, 74, Schweinfurt: Noch wärmt die Sonne die Wohnung
"Ich habe noch nicht angefangen mit dem Heizen. Im Wohnzimmer habe ich eine riesige Fensterfront, und die macht jetzt wunderbar warm. Ich machs wie immer, ich kann da nichts einsparen. Ich bin seit 30 Jahren verwitwet, habe eine kleine Rente und da muss man sowieso schon immer sparen, das fällt mir nicht schwer. Und abends, wenn ich Fernsehen schaue, kommt eine Decke über die Beine. Man zieht halt noch eine Fleecejacke an und dann ist es gut. Wenn's kälter wird, wird die Heizung angemacht. Da spart man am verkehrten Fleck, wenn man es sich kalt macht oder nicht heizt, weil dann muss man ja wieder zum Doktor."
2. Holger Schmitt, 36, Dittelbrunn: Sparen lässt sich auch beim Strom
"Ja, ich heize schon. Um Energie zu sparen, versuche ich mehr als früher Lichter auszumachen und überlege mir, ob wir mehr Wäsche am Ständer trocknen, als den elektrischen Trockner zu nehmen. Den Wasserkocher benutzen, ist glaube ich auch schneller und effizienter, als Wasser im Topf zu erhitzen. "
3. Katharina Mantel, 28, Schweinfurt: Im Winter nur einen Teil der Wohnung heizen
"Wir heizen phasenweise, also mal eine halbe Stunde am Tag. Zum Beispiel am Morgen, wenn es ganz kalt ist. Aber dann mache ich die Heizung auch wieder aus. Ich habe immer eine Decke auf meinem Schreibtischstuhl und versuche mit Decke und zwei Paar Socken und einem Pulli warm zu bleiben. Im Winter werden wir nur das Wohnzimmer heizen, wo wir uns tagsüber aufhalten. Schlafzimmer und Küche bleiben kalt. Ansonsten vielleicht mal ein, zwei Grad weniger warm als sonst. Man braucht nicht unbedingt 23 Grad in der Wohnung, 19/20 Grad reichen vollkommen."
4. Margot Wehner, 75, Üchtelhausen: Technik hilft, die Heizkosten niedriger zu halten
"Ich habe die Heizung Ende September angeschaltet und die läuft so: Ist eine bestimmte Außentemperatur erreicht und sind 21 Grad in der Wohnung, dann stellt sie sich automatisch aus. Wenn es wieder kühler wird, springt sie automatisch wieder an. Da kann man einfach sparen. Wenn man die Heizkörper ständig runter dreht spart man auch nichts. Bis die Heizkörper wieder warm sind, braucht es auch wieder mehr Öl. So ist die Heizung gemäß der Außentemperatur eingestellt. In einem Zimmer wird mit offenem Fenster geschlafen, da wird die Heizung abgedreht."
5. Monika Meißner-Ludwig, 68, Schweinfurt: Jeder muss seinen Teil beitragen
"Wir haben die Heizung noch nicht voll aufgedreht. Das machen wir seit Jahren nicht. Da sparen wir sowieso auch. Wir ziehen uns dicke Socken und dicke Pullover an und laufen nicht mit kurzen Ärmeln durch die Wohnung. Man muss schon schauen, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass wir einsparen."
6. Simone Knoll, 22, aus Bamberg muss mehr Miete im Wohnheim zahlen
"Bei uns im Wohnheim geht die Heizung automatisch an. Das ist eine Bodenheizung, die man leider nicht regulieren kann. Deshalb wurde die Miete schon um 20 Euro erhöht. Wir müssen mehr zahlen und können das nicht für uns individuell entscheiden."
7. Heidi Eberhardt, 57, Zeuzleben: Fast das Doppelte bezahlt für Heizöl als 2021
"Ich heize schon, aber ich habe Öl, das ich noch relativ günstig eingekauft habe. Trotzdem habe ich fast das Doppelte gezahlt wie 2021. Wenn ich, wie jetzt, unterwegs bin, schalte ich auf Warmwasser um. Das Haus wird tagsüber nicht geheizt. Da achte ich schon drauf. Sonst habe ich es durchlaufen lassen. Gerade in der Übergangszeit überlege ich mir, welchen Raum ich nutze und dementsprechend heize ich. "
8. Constantin Treml, 24, Bamberg: Pulli geht ja auch mal in der Wohnung
"Wir heizen noch nicht in der WG. Manchmal ist es schon kalt, aber es geht noch. Wie wir es im Winter machen, werden wir sehen. Pulli geht ja auch mal in der Wohnung."
9. Isolde Clement, 57, Schweinfurt: "18 Grad reichen uns"
"Selbstverständlich habe ich die Heizung ab Oktober angeschaltet. Um zu sparen drehe ich die Heizung nicht so oft auf. 18 Grad reicht uns."