
"Sir Erich" hat dem König schon mal persönlich die Ehre gegeben: Erich Ribbeck besuchte in den 90er Jahren das Sportgeschäft von Heinrich König, der am Donnerstag seinen 70. Geburtstag feiert, als Seniorchef des Familienbetriebs. Ribbeck, später Nationalcoach, war damals im Auftrag eines Torwarthandschuh-Herstellers unterwegs.
Fußball, das ist die Welt von Heinrich König, als Spieler und Trainer. Wie es heißt, sollte der Mühlhäuser mal Pfarrer werden. Stattdessen errang er die höheren Weihen auf dem Rasen: Den ersten Fußball bekam Heinrich zur Erstkommunion geschenkt, den er prompt mit seinem Bruder "massakrierte". Das Ballgefühl ungemein verbessert hat König dann beim TSV Mühlhausen, auf dem Spielfeld, aber auch als Jugendtrainer. 1977 kam er zu Bayern München, in die zweite Mannschaft. Dort traf er Franz Beckenbauer oder Hansi Pflügler, Weltmeister von 1990. "Highlights waren auch die sogenannten Nachwuchsrundenspiele", erinnert sich der München-Veteran. Bei denen traten verletzte Profis oder Ersatzspieler an: Da stand schon mal ein Uli Hoeneß auf dem Platz.
Sportgeschäft seit 1990
Später ließ sich König wieder in Mühlhausen nieder, mit Ehefrau Gertrud und den Kindern. Er arbeitete bei einer Spedition (dem heutigen Schenker) in Schweinfurt – wo er ebenfalls König Fußball huldigte: "Damals gab es noch den Hafenpokal zwischen den dort ansässigen Firmen ." Später ging er zu Eichetti nach Werneck. Seit 1990, also dreißig Jahre lang, gibt es das Sportgeschäft in der Wernecker Rudolf-Diesel-Straße schon.

Beim TSV war der heutige Ehrenvorsitzende Schriftführer, Beisitzer und, von 1979 bis 2001, rühriger Vorsitzender: In dieser Zeit wurde ein zweites Spielfeld, inklusive Flutlichtmasten, geschaffen oder das millionenschwere Sportheim eingeweiht. Lang ist die Liste seiner Trainertätigkeiten: Mühlhausen, Üchtelhausen, Hesselbach, Grafenrheinfeld, DJK und FC 05 Schweinfurt (in der Bundesligazeit), Schraudenbach und Werneck. Im Landkreis war er Stützpunkt- und Auswahltrainer.
Von 1981 bis 1992 frönte König als Sitzungspräsident dem Fasching, zusammen mit den Brüdern Robert, Edmund und Erhard: "King's Brothers" nannte sich die Gesangsgruppe. Der Golfkrieg machte dem jecken Treiben ein Ende, die Faschingsabteilung wurde zur Theatergruppe. Die Erforschung der Orts- und Familienhistorie ist ein weiteres Steckenpferd des Mühlhäusers, der selber ein Stück Sportgeschichte mitgeschrieben hat.