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DITTELBRUNN/SCHWEINFURT
Heeresstraße wird auch für Landwirte dicht
(huGO-ID: 24397897) Heeresstr. Unterführung - unter der B 286 Lkr. SW FOTO Waltraud Fuchs-Mauder
Foto: Waltraud Fuchs-Mauder | (huGO-ID: 24397897) Heeresstr. Unterführung - unter der B 286 Lkr. SW FOTO Waltraud Fuchs-Mauder
Nike Bodenbach
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:50 Uhr

Bis zu 2000 Autos waren nach Schätzungen der Stadt Schweinfurt zwischenzeitlich täglich auf der Heeresstraße Schweinfurt unterwegs. Jetzt sollen wie einst wieder die Schranken herunter gehen, vor allem aus Wasserschutz- und Verkehrssicherheitsgründen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als derzeitige Eigentümerin will es so.

Die Aufstellung durch das Staatliche Bauamt im Bima-Auftrag steht „kurz bevor“, wie Konversionsmanager Tobias Blesch dem Umweltausschuss am Dienstag mitteilte. Eine Berufsgruppe dürfte sich darüber besonders ärgern: die Landwirte. Sie sollen nämlich nicht – wie zu US-Army-Zeiten – einen Schlüssel für die Schranken bekommen.

Die Bima ist laut Blesch der Meinung, dass die an die Heeresstraße angrenzenden Felder auch auf anderen Wegen erreichbar sind. Auch bei einem Gespräch im Landratsamt Anfang des Jahres, bei dem unter anderem der Bauernverband und betroffene Landwirte anwesend waren, ließ man sich nicht überzeugen. „Die Hartleibigkeit bei der Bima war von Beginn an wahrnehmbar“, kommentierte Landrat Florian Töpper die Gespräche.

Schranke 1 wird laut Blesch am ehemaligen Panzerwaschplatz am Kessler Field stehen. Schranke 2 kommt hinter die Abfahrt von der B 286 auf die Heeresstraße. „Im Ergebnis wird damit eine unerlaubte Durchfahrt von Dittelbrunn auf die B 286 Richtung Schweinfurt und umgekehrt unterbunden“, so Blesch. Die „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“-Schilder werden abgebaut.

Bei einer Gemeinderatssitzung in Dittelbrunn Anfang Mai hatten verärgerte Landwirte ihrem Ärger bereits Luft gemacht. Am 4. Juli ist eine große Protestaktion geplant. Die Landwirte befürchten erheblich mehr Arbeit, etwa beim Zuckerrüben-Abtransport.

Einzige Chance, die Bima noch umzustimmen, sieht Landrat Töpper, wenn der Bauernverband entsprechende Fakten auf den Tisch legen würde, die unzumutbare Erschwernisse beweisen würden. Die Aussage der Bima, wonach die Felder auch ohne die Heeresstraße gut erreichbar seien, widerlege man gern, sagte Töpper.

Wem die Straße künftig gehört – und vor allem: ob sie ausgebaut wird – ist indes noch unklar. Die Bima bietet der Stadt und den Gemeinden Dittelbrunn und Üchtelhausen eine kostenfreie Überlassung an. Der Gemeinde Dittelbrunn hat die Bima laut Blesch jüngst sogar schon einen Übereignungsvertrag vorgelegt. Das Angebot gilt allerdings nur, wenn die Straße künftig für den öffentlichen Verkehr genutzt würde. Doch das wäre im jetzigen Zustand der Straßen eben nicht möglich. Die Kostenfrage ist nicht geklärt.

Die Gemeinde Dittelbrunn hätte sie gerne als Ortsumgehung (wir berichteten). Der Gemeinderat beschloss jüngst das Ziel, die Heeresstraße „gemeinsam mit der Stadt Schweinfurt und dem Landkreis als Umgehung für Dittelbrunn nutzbar zu machen“. Der Landkreis winkt ab, weil sein Straßennetz bereits dicht genug sei. Die Stadt Schweinfurt, auf deren Gebiet der Abschnitt zwischen den besagten Schranken liegt, hat bislang keine Entscheidung getroffen.

 
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  • R. W.
    Vollkommen richtig Udo!
    Ich drücks noch deutlicher aus:
    Den Amis ist man in den*******gekrochen, bzw. die haben unsere Behörden wie mit einer Fahrradklingel verscheucht, als diese mit Wasserschutz usw. daher kamen. Und unsere Behörden sind zu Kreuze gerochen.
    Und jetzt wo die wahren Befehlsgeber unseres Staates weg sind machen unsere auf großen Molli! Nach oben buckeln und nach unten treten, wie kleine Büroangestellte, so verhält sich dieser Staat. Echte Pippis halt...
    Die Amis haben die ihnen ureigene Lockerheit fast 70 Jahre lang gezeigt und mit Augenmaß verträgliche Lösungen durchgeführt. Sowas würde auch unserem Staate gut zu Gesichte stehen.
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  • U. A.
    Es gabe eine Sicherhei, zu Zeiten der Amerikaner, nach ein paar Wochen war immer wieder auf!
    Jetzt "schlägt" die deutsche Gründlichkeit zu!
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