Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Hauptzollamt Schweinfurt 2022 nicht nur seine Einnahmen steigern, sondern auch effektiver den Tabakschmuggel und die Schwarzarbeit bekämpfen. Hier wurden Freiheitsstrafen von insgesamt 35 Jahren verhängt. Folgendes ist einer Pressemitteilung des Hauptzollamts zu entnehmen:
Das Hauptzollamt Schweinfurt mit seinen rund 700 Beschäftigten nahm im Jahr 2022 knapp 1,9 Milliarden Euro (2021: 1,7 Mrd. Euro) ein und kann somit eine Steigerung der Einnahmen von fast 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
Zu den einnahmestärksten Abgaben gehörten Zölle und die Einfuhrumsatzsteuer mit insgesamt 1,23 Milliarden Euro und die Verbrauchsteuern mit 387 Millionen Euro. Hier wiederum waren die größten Einnahmequellen die Energie- und Stromsteuer. Zudem wurden ca. 34 Millionen Euro Biersteuer erhoben – der Erlös fließt dem Freistaat Bayern zu. 22 Millionen Euro Steuern wurden auf Alkohol, Tabak, Schaumwein und Kaffee vereinnahmt. Die eingenommene Kraftfahrzeugsteuer beläuft sich auf 268 Millionen Euro.
"Die erneut gestiegenen Einnahmen lassen sich insbesondere auf die Normalisierung der Handelsketten nach dem Auslaufen der Coronapandemie zurückführen", erklärt die Leiterin des Hauptzollamtes, Franziska Schubert.
Grenzüberschreitender Warenverkehr:
Die Zollämter Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dettelbach-Mainfrankenpark und Schweinfurt-Londonstraße überwachen die Warenströme der Ein- und Ausfuhr und fertigen internationale Post- und Paketsendungen ab. Im vergangenen Jahr gab es bei der Abfertigung der Ein- und Ausfuhr von Waren einen leichten Rückgang. Dieser sei auf die Unsicherheiten der Wirtschaftsunternehmen aufgrund des Ukraine-Kriegs und den EU-Sanktionen gegenüber Russland zu erklären, heißt es.
Erfolge bei der Bekämpfung von Tabakschmuggel
Die gemeinhin bekannteste Zollstraftat ist der Schmuggel. Die Zöllnerinnen und Zöllner kontrollierten im vergangenen Jahr zirka 9700 Personen und 4000 verschiedene Verkehrsmittel, von Personen- und Lastkraftwagen bis hin zu Schiffen und Flugzeugen. Neben Drogen und Dopingmitteln wurden über 461.000 Zigaretten, 1,2 Tonnen Tabak und 101 Kilogramm Wasserpfeifentabak aus dem Verkehr gezogen sowie 73.633 Euro Tabaksteuer festgesetzt. Insgesamt wurden 220 Strafverfahren eingeleitet.
Ergebnis der Zentralen Straf- und Bußgeldstelle Nordbayern:
Die zentrale Straf- und Bußgeldstelle mit Sitz in Bamberg ist für die Bearbeitung der Ordnungswidrigkeiten und Strafverfahren der Hauptzollämter Schweinfurt, Nürnberg und Regensburg zuständig. Dort konnten über 4777 Strafverfahren und 280 Bußgeldverfahren abgeschlossen werden.
Erhöhung der aufgedeckten Schäden durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit:
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes deckte eine Schadenssumme von 32,8 Millionen Euro auf, die durch Schwarzarbeit oder illegale Beschäftigung entstanden war und konnte so die Schadenssumme im Vergleich zum Vorjahr um knapp 14% steigern. Auch die Anzahl der Arbeitgeberprüfungen konnte auf fast 1300 Prüfungen im Raum Ober- und Unterfranken gesteigert werden. Im Zuge der Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit verhängten die Gerichte Freiheitsstrafen von insgesamt rund 35 Jahren.
