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KUNSTHALLE
Hauptsache gegenständlich
G. Hubert Neidhart liebte es, Dinge kritisch und gleichzeitig ironisch zu beobachten, wie das Bild mit dem Titel „Touristin“ zeigt.
Foto: Anand Anders | G. Hubert Neidhart liebte es, Dinge kritisch und gleichzeitig ironisch zu beobachten, wie das Bild mit dem Titel „Touristin“ zeigt.
Kirsten Mittelsteiner
Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 27.04.2017 03:45 Uhr

Deutlich, klar und unmissverständlich, oft mit einem gewissen Humor versehen, ist die Bildsprache von G. Hubert Neidhart, dessen Werke noch bis zum Sonntag, 8. Januar, in der Kunsthalle zu sehen sind. Der Titel der Ausstellung „Wo sind wir denn!“ bezieht sich auf eine Aquatinta-Radierung aus dem Jahr 1994, wo er jedoch mit einem Fragezeichen versehen ist. Das Bild zeigt ein älteres Paar mit Stock, einen Sprachführer in der Hand, inmitten von einem Meer von Reklame. Es wirkt verwirrt, ja hilflos.

Neidharts Absicht war es, den Menschen den Spiegel vor Augen zu halten, um ihren Blick zu schärfen. Das Schaffen des Malers reflektierte die künstlerische Entwicklung seit den fünfziger Jahren. Stets hat er sich für eine gegenständliche Malerei engagiert, denn er war der Meinung, dass Kunst etwas aussagen muss. Mit diesem Leitsatz schuf sich Neidhart in Schweinfurt und in der Region eine große Fangemeinde.

Breiten Raum im Werk des Künstlers nahmen die fränkische Landschaft und ihre Gefährdung ein. In vielen seiner Bilder setzte sich Neidhart aber auch mit den „großen“ gesellschaftlichen und politischen Fragen auseinander. Neidhart war Kunstlehrer und Künstler. Er war aber auch der Mitbegründer und Motor der heute nur noch auf dem Papier existierenden Gruppe Schweinfurter Künstler.

 
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