Der ehemalige Landrat Harald Leitherer (CSU) – von 1995 bis 2013 im Amt – darf nun den Titel des Altlandrats führen. Sein Nachfolger Florian Töpper (SPD) hat dem 60-Jährigen am Montagmorgen vor dem Kreistag die Ernennungsurkunde überreicht.
Leitherer war am 31. Januar aus dem Amt geschieden und hatte sich damals auserbeten, nicht offiziell verabschiedetet zu werden. Dies soll bei dieser Gelegenheit auch nicht „durch die Hintertür“ geschehen, sagte Töpper in der Laudatio. Sein Vorgänger habe sich mit einem „hohen Maß an Hingabe und Verbundenheit mit den Menschen, für die er verantwortlich war“, für den Landkreis eingesetzt, so Töpper.
Der Landrat wies in einem kurzen Abriss auf die politischen Erfolge Leitherers hin und nannte exemplarisch die Einführung der Biomülltonne und der Müllverwiegung, die den Gebührenzahler zugute gekommen sei. Außerdem habe Leitherer der Ausbau des Kreisstraßennetzes und der Radwege am Herzen gelegen. Leitherers Einsatz habe nicht an der Landkreisgrenze halt gemacht, unter anderem war er im Landkreistag und im Medienrat aktiv. Persönlich wünschte Töpper Leitherer, dass er diesen Titel als Bestätigung ansehe, dass „seine Arbeit bleibt“.
Der Geehrte würdigte seinen Nachfolger dafür, dass er verabredungsgemäß seine Laudatio kurz gefasst habe. Er halte von Ehrungen für sich nicht allzu viel, sagte Leitherer. Spöttisch drückte er mit Blick auf frühere Differenzen seine Verwunderung aus, dass der Kreistag die Titelvergabe einstimmig beschlossen habe. Andererseits äußerte er aber auch, dass ihm zu Unrecht nachgesagt worden sei, er würde Gräben aufreißen. Insofern wünschte er dem Gremium, dass die kommenden Wahlkämpfe keine bleibenden Wunden schlagen. Zudem wünschte er „diesem wunderschönen Landkreis“, dass er sich weiterhin positiv entwickelt.
Die Fraktionen erhoben sich fast vollzählig zu lang anhaltendem Applaus; ein paar Kreisräte blieben allerdings demonstrativ sitzen.
Als Überraschungsgeschenk erhielt Leitherer ein in Sandstein gehauenes Landkreiswappen mit den Jahreszahlen seiner Amtszeit, den Töpper schwungvoll enthüllte. Der Kreisbauhof werde beim Aufstellen des 100 Kilogramm schweren Steins behilflich sein, versprach Töpper. Leitherer erlaubte sich noch einen humorvollen Seitenhieb: Während die Kreisräte weiter tagten, werde er diesen Sommertag genießen – mit seinem Hund, den er seit 14 Tagen sein Eigen nennt.