Demonstrieren wollten sie nicht die Realschüler, aber den Freitag nutzen um sich für ihre Zukunft einzusetzen, das wollten sie schon. Und so initiierten die drei Schülersprecher Mico Mogge, Verena Schäfer und Lars Wegner einen Umwelttag.
Jede Klasse ließ sich etwas einfallen. Bei der Abschlusskundgebung in der Aula stellten die Klassensprecher jeweils ihre Initiativen vor. Allein vier Klassen machten sich auf, Müll zu sammeln, zu sortieren und zu entsorgen. Und sie entdeckten dabei Erstaunliches, eine volle Windel und einen Fahrradsitz, beispielsweise. "Wie ist der denn mit seinem Fahrrad heimgefahren", fragte sich der Klassensprecher. Eine Klasse machte sich die Arbeit im Schulhaus die Kaugummis unter den Tischen und Stühlen zu entfernen und eine andere unterzog das Schulgebäude einem Ökotest und begab sich unter anderem auf die Suche nach Stromfressern.
Einige Klassen gestalteten Plakate und Broschüren für Fairtrade-Waren oder gegen den Klimawandel. Oder sie praktizierten eine besondere Art der Resteverwertung, indem sie Tetra Paks in Stifteboxen oder Blumentöpfe verwandelten. Auch theoretisch setzten sich die Schüler mit aktuellen Themen auseinande: "Wohin geht der Klimawandel? Was genau will Greta Thunberg? Wie kann auf Plastik verzichtet werden?" Das waren nur einige der Fragen. Die letzte probierten die Siebtklässler gleich aus und versuchten im Supermarkt ein Frühstück ohne Plastikverpackung zusammenzustellen.
Auch Umgrab- und Pflanzarbeiten auf dem Pausenhof und im Schulgarten standen auf der Agenda des Umwelttages. 13 Zehntklässler begaben sich gar in den Marktsteinacher Wald und pflanzten dort über 40 Bäume an. Der stellvertretende Schulleiter Werner Trunk betonte wie wichtig Bäume für die Umwelt seien und erklärte den Schülern, dass der Klimawandel bereits in den Wäldern angekommen sei. Die Fichte hielte den neuen Temperaturen kaum Stand und würde nicht mehr angepflanzt.
Die Schülersprecher kündigten an, ab sofort jeden Freitag zu einer Art Umwelttag zu machen. Gleich nach den Osterferien forderten sie ihre Mitschüler auf, ohne Plastik in die Schule zu kommen. So viel Begeisterung musste Schulleiterin Christine Seuffert dann doch relativieren. Ganz ohne Plastik ginge nicht, denn dann kämen die meisten ohne Stifte und Schuhe in die Schule, erklärte sie Aber jedem Freitag ein Motto zu geben und eine bestimmte Umweltproblematik in den Fokus zu stellen, fand sie eine gute Idee. Sie dankte der Schülermitverwaltung für ihre Initiative und wünsche allen "schöne Osterhäschen ohne Plastik".