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FILMFORUM
Halbstarke in Berlin und anderswo
Wiedemann Mathias
 |  aktualisiert: 29.08.2014 18:20 Uhr

Das Filmforum der vhs Schweinfurt präsentiert im Programmkino KuK internationale Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln und Filmklassiker. Thematischer Schwerpunkt des Winter-Semesters sind Literaturverfilmungen, daneben finden Spezialveranstaltungen statt, etwa im Rahmen der Schweinfurter Demenzwochen, zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen und zum Tag der Menschenrechte.

Am 15. September wird „Berlin Alexanderplatz“ gezeigt (Phil Jutzi, D 1931, 83 Min., mit Heinrich George). Als Franz Biberkopf aus dem Gefängnis entlassen wird, schwört er, ein anständiges Leben zu führen. Er verdingt sich als Straßenverkäufer auf dem Berliner Alexanderplatz. Doch dann lernt er den Bandenchef Reinhold kennen und gerät erneut auf die schiefe Bahn. – Eines der Meisterwerke des deutschen Films, entstanden unter Mitwirkung Alfred Döblins, der bereits in seinem Roman eine dem Film ähnliche Montage-Technik verwendet hatte.

Am 22. September folgt „Sheriff Teddy“ von Heiner Carow (DDR 1957, 68 Min., nach dem Roman von Benno Pludra). Der 13-jährige Kalle zieht mit seinen Eltern von West- nach Ost-Berlin. In seinem alten Kiez galt er etwas, war Sheriff der Teddy-Bande, doch in der neuen Umgebung fühlt er sich nicht wohl. Durch seinen älteren Bruder, der im Westteil der Stadt krummen Geschäften nachgeht, lässt er sich zu einem Einbruch verleiten ... Carows Debüt-Film fügt sich in die von seinem Lehrer Gerhard Klein und von Werner Kohlhaase begründete Berlin-Reihe ein. Da er sich einem problematischen Helden widmete und auch Schattenseiten des DDR-Alltags zeigte, wurde der Film in der DDR scharf kritisiert.

Am 29. September ist einer der Kult-Filme der 1950er zu sehen, „Die Halbstarken“ von Georg Tressler (BRD 1956, 90 Min., mit Horst Buchholz und Karin Baal). Der 19-jährige Freddy lässt sein spießig-autoritäres Elternhaus hinter sich und hält sich als Anführer einer Jugendgang mit Diebstählen über Wasser. – Ein Schlüsselwerk der 1950er, in dem das Milieu der Jugendlichen erstmals ohne moralischen Zeigefinger dargestellt wird. Interessant ist dieser Film auch im direkten Vergleich mit „Sheriff Teddy“.

Beginn: montags um 19 Uhr, Eintritt: 6 beziehungsweise ermäßigt 5 Euro. Teilnehmer der vhs-Sprachkurse zahlen 4 Euro.

 
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