SCHWEINFURT
Gute Stimmung beim Honky Tonk
Wenn an allen Ecken in der Stadt Musik erklingt, die Menschenmassen noch nach Mitternacht die Gassen und den Marktplatz bevölkern und vor zahlreichen Bühnen getanzt, gegessen und getrunken wird, dann kann nur eines in Schweinfurt sein: Honky Tonk. Es war der bis dato heißeste Tag des Jahres mit knapp 40 Grad. Trotzdem kamen nach ersten Schätzungen des Veranstalters über 15 000 Besucher zum 23. Schweinfurter Honky Tonk. Je später der Abend desto kühler – oder besser gesagt: weniger heiß – wurde es.
Die tropischen Temperaturen taten der Stimmung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Besucher genossen es sichtlich, unter freiem Himmel den Musikern zuzuhören und bis spät in die Nacht von einer Band zur nächsten zu schlendern. Die spielten teils stundenlang mit nur kurzen Pausen. „Es ist Akkord- und Schwerstarbeit, aber für die Schweinfurter geben wir alles“, sagte Kerstin Dorsch von Bitter Sweet und versprühte anschließend auf der Bühne gute Laune. Noch anstrengender war es für Bands, die drinnen spielten, etwa wie Erratics im Montana. „Es macht richtig Spaß, trotz der Hitze“, sagte Sänger Jürgen Reeg während er sich in einer kurzen Pause den Schweiß aus dem Gesicht wischt.
Veranstalter Ralf Hofmann (Blues Agency) zeigte sich sehr zufrieden mit dem diesjährigen Konzept: Mehr Open-Air, mehr Livemusik mit Bands aus der Region, Ausweitung des Festivalbereichs am Main. „Die Atmosphäre war angesichts der Umstände, also der Temperaturen, phänomenal.“ Bereits um 20 Uhr waren viele Menschen in der Stadt unterwegs, was Hofmann so nicht erwartet hatte.
Der Veranstalter selber hatte am Samstag alle Hände voll zu tun. „Die Vorzeichen waren ziemlich extrem.“ Einerseits kam es zu Aufregung durch den großflächigen Stromausfall am Morgen durch den Brand einer Trafo-Station, andererseits gab es am Abend zwei Unwetterwarnungen. Zudem fiel in der Roth-Brauerei wohl aufgrund der Hitze eine halbe Stunde lang die Musikanlage aus. Doch erlaubten die Sicherheitskräfte daraufhin eine Verlängerung des dortigen Konzerts, was für Hofmann nochmals gezeigt habe, wie engagiert die Stadt das Festival angeht.
Einer der musikalischen Höhepunkte war Andreas Kümmerts Auftritt im Rathausinnenhof. Zunächst erkannten ihn viele Menschen im Publikum gar nicht, als ein unscheinbarer Mann auf dem Stuhl auf der Bühne Platz nahm und seine Gitarre einspielte. „Ist er das? Der hat doch eigentlich einen Bart“, meinte ein Zuschauer auf der vollbesetzten Freitreppe. Ein anderer mutmaßte, das müsste sein jüngerer Bruder sein.
Doch als Kümmert mit seiner einzigartigen Stimme loslegte, waren alle Zweifel verflogen. „Der Junge will einfach nur Musik machen“, entfuhr es einem Besucher nach Kümmerts Eurovision-Song „Heart of Stone“. Und damit traf er genau den Punkt, denn Kümmert holte nach seiner Zugabe spontan die nachfolgende Band Dr. Feelgood auf die Bühne. Wie Veranstalter Hofmann berichtet, fragte Kümmert im Backstage-Bereich: „Ist die Band fertig? Komm, wir machen den Blues!“ Eilends besetzten die überraschten Musiker ihre Instrumente und schufen mit dem von Kümmert gesungenen „Purple Rain“ einen dieser besonderen Festival-Momente. Im Anschluss machten Dr. Feelgood ihrem Namen alle Ehre und heizten dem Publikum im vollen Innenhof weiter ein.
Eine Welle von Hitzeschlägen blieb unterdessen aus, berichtete Malteser Frank Karrlein am frühen Abend. „Es läuft alles gut, unsere Einsätze halten sich in Grenzen", so der Ehrenamtliche. Doch trotz weniger Notfälle kamen die Sanitäter schon allein vom Patrouillieren in den langen Hosen und festen Stiefeln arg ins Schwitzen. Die Festival-Besucher stellten es geschickter an: „Tagsüber hielten sich die meisten Menschen am Main auf und dort ist es etwa kühler als in der Stadt, wo sich die Luft staut“, sagte Karrlein.
Das konnte Steffi List, die Schweinfurter Rocksängerin, bestätigen. „Es ist geil! Hier geht immer ein frisches Lüftchen. Wir haben den besten Platz.“ Der lag zwar mit der neuen Bühne am Jugendgästehaus am Rand des Festivalbereichs, doch lauschte eine kleine aber treue Fangemeinde dem List-Trio am Mainufer. Wie viele andere Musiker zog sie ein Fünf-Stunden-Programm durch bis 1 Uhr in der Nacht. Aber Schluss war dann noch immer nicht: „Ich denke, dass wir dann noch mal in den Stattbahnhof schauen.“ Ob Musiker, Besucher oder Gastronomen – alle trugen dazu bei, dass das diesjährige Honky Tonk bei bester Laune über die Bühne ging.
Andreas Kümmert im Rathausinnenhof:
Dr. Feelgood im Rathausinnenhof:
Andreas Kümmert gemeinsam mit Dr. Feelgood:
Die tropischen Temperaturen taten der Stimmung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Besucher genossen es sichtlich, unter freiem Himmel den Musikern zuzuhören und bis spät in die Nacht von einer Band zur nächsten zu schlendern. Die spielten teils stundenlang mit nur kurzen Pausen. „Es ist Akkord- und Schwerstarbeit, aber für die Schweinfurter geben wir alles“, sagte Kerstin Dorsch von Bitter Sweet und versprühte anschließend auf der Bühne gute Laune. Noch anstrengender war es für Bands, die drinnen spielten, etwa wie Erratics im Montana. „Es macht richtig Spaß, trotz der Hitze“, sagte Sänger Jürgen Reeg während er sich in einer kurzen Pause den Schweiß aus dem Gesicht wischt.
Veranstalter Ralf Hofmann (Blues Agency) zeigte sich sehr zufrieden mit dem diesjährigen Konzept: Mehr Open-Air, mehr Livemusik mit Bands aus der Region, Ausweitung des Festivalbereichs am Main. „Die Atmosphäre war angesichts der Umstände, also der Temperaturen, phänomenal.“ Bereits um 20 Uhr waren viele Menschen in der Stadt unterwegs, was Hofmann so nicht erwartet hatte.
Der Veranstalter selber hatte am Samstag alle Hände voll zu tun. „Die Vorzeichen waren ziemlich extrem.“ Einerseits kam es zu Aufregung durch den großflächigen Stromausfall am Morgen durch den Brand einer Trafo-Station, andererseits gab es am Abend zwei Unwetterwarnungen. Zudem fiel in der Roth-Brauerei wohl aufgrund der Hitze eine halbe Stunde lang die Musikanlage aus. Doch erlaubten die Sicherheitskräfte daraufhin eine Verlängerung des dortigen Konzerts, was für Hofmann nochmals gezeigt habe, wie engagiert die Stadt das Festival angeht.
Hier noch ein Video vom Honky Tonk mit ein paar Bands.
Posted by Schweinfurter Tagblatt on Sonntag, 5. Juli 2015
Einer der musikalischen Höhepunkte war Andreas Kümmerts Auftritt im Rathausinnenhof. Zunächst erkannten ihn viele Menschen im Publikum gar nicht, als ein unscheinbarer Mann auf dem Stuhl auf der Bühne Platz nahm und seine Gitarre einspielte. „Ist er das? Der hat doch eigentlich einen Bart“, meinte ein Zuschauer auf der vollbesetzten Freitreppe. Ein anderer mutmaßte, das müsste sein jüngerer Bruder sein.
Doch als Kümmert mit seiner einzigartigen Stimme loslegte, waren alle Zweifel verflogen. „Der Junge will einfach nur Musik machen“, entfuhr es einem Besucher nach Kümmerts Eurovision-Song „Heart of Stone“. Und damit traf er genau den Punkt, denn Kümmert holte nach seiner Zugabe spontan die nachfolgende Band Dr. Feelgood auf die Bühne. Wie Veranstalter Hofmann berichtet, fragte Kümmert im Backstage-Bereich: „Ist die Band fertig? Komm, wir machen den Blues!“ Eilends besetzten die überraschten Musiker ihre Instrumente und schufen mit dem von Kümmert gesungenen „Purple Rain“ einen dieser besonderen Festival-Momente. Im Anschluss machten Dr. Feelgood ihrem Namen alle Ehre und heizten dem Publikum im vollen Innenhof weiter ein.
Eine Welle von Hitzeschlägen blieb unterdessen aus, berichtete Malteser Frank Karrlein am frühen Abend. „Es läuft alles gut, unsere Einsätze halten sich in Grenzen", so der Ehrenamtliche. Doch trotz weniger Notfälle kamen die Sanitäter schon allein vom Patrouillieren in den langen Hosen und festen Stiefeln arg ins Schwitzen. Die Festival-Besucher stellten es geschickter an: „Tagsüber hielten sich die meisten Menschen am Main auf und dort ist es etwa kühler als in der Stadt, wo sich die Luft staut“, sagte Karrlein.
Das konnte Steffi List, die Schweinfurter Rocksängerin, bestätigen. „Es ist geil! Hier geht immer ein frisches Lüftchen. Wir haben den besten Platz.“ Der lag zwar mit der neuen Bühne am Jugendgästehaus am Rand des Festivalbereichs, doch lauschte eine kleine aber treue Fangemeinde dem List-Trio am Mainufer. Wie viele andere Musiker zog sie ein Fünf-Stunden-Programm durch bis 1 Uhr in der Nacht. Aber Schluss war dann noch immer nicht: „Ich denke, dass wir dann noch mal in den Stattbahnhof schauen.“ Ob Musiker, Besucher oder Gastronomen – alle trugen dazu bei, dass das diesjährige Honky Tonk bei bester Laune über die Bühne ging.
Gemütlicher Blues bei Vicious Delicious vorm Mephisto. #honkytonk
Posted by Schweinfurter Tagblatt on Samstag, 4. Juli 2015
Andreas Kümmert im Rathausinnenhof:
Andreas Kümmert jetzt ohne Bart! aber stimmgewaltig wie immer. Gestern beim Honky Tonk in Schweinfurt im Rathausinnenhof.
Posted by Horst Breunig on Sonntag, 5. Juli 2015
Dr. Feelgood im Rathausinnenhof:
"Dr. Feelgood" heizten beim Honky Tonk in Schweinfurt den Fans im Rathausinnenhof kräftig ein.
Posted by Horst Breunig on Sonntag, 5. Juli 2015
Andreas Kümmert gemeinsam mit Dr. Feelgood:
"Andreas Kümmert" zusammen mit "Dr. Feelgood" beim Honky Tonk in Schweinfurt im Rathausinnenhof.
Posted by Horst Breunig on Sonntag, 5. Juli 2015
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