Der Neustart im Gunnar-Wester-Haus in Schweinfurt nimmt Konturen an. Die Flaggen mit dem neuen Namen "Haus der Sammler" hängt bereits vor dem Gebäude am Martin-Lutzer-Platz.
Ab dem 17. Juli wird das "Haus der Sammler" mit seiner Ikonensammlung der Fritz-Glöckle-Stiftung und seinen Gegenständen der Feuererzeugung und Beleuchtung aus der Graf Luxburg Sammlung der Öffentlichkeit unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes wieder zugänglich gemacht. Aufgrund der derzeitigen Inzidenzwerte der Stadt müssen Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen und während ihres Aufenthalts im "Haus der Sammler" eine FFP2-Maske tragen und den Mindestabstand von 1,50 Meter beachten.
Neben einer qualitativen Auswahl antiker Öllampen enthält das Museum auch eine große Vielfalt von kunstgeschichtlich wertvollen Gegenständen der Feuererzeugung sowie Lampen, Leuchten und Laternen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Ein absoluter Höhepunkt im Fundus sind frühe Zündmaschinen aus dem Barock und Biedermeier. Die Ikonensammlung Fritz Glöckle bietet in drei Räumen des Hauses mit seinen 106 Exponaten einen spannenden Einblick in die sakrale russische Kunst des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Nördliche Innenstadt soll belebt werden
Mit der Wiedereröffnung nach der pandemiebedingten Schließung nimmt bereits der Relaunch, für den ein übergeordnetes inhaltliches Konzept erarbeitet wurde, unter dem neuen Namen "Haus der Sammler", Fahrt auf. Das Kulturforum beschreibt sein Ziel mit der nachhaltigen Belebung der nördlichen Innenstadt durch das Zurückgewinnen identitätsstiftender Bauwerke mit neuer Nutzung und neuer Öffnung in den Stadtraum. Mit dem Erhalt des Friedrich-Rückert-Baus für die Kultur soll der ursprüngliche Gedanke eines "Kulturforums Martin-Lutzer-Platz" wieder verstärkt als historischer, kultureller Gegenpol zum kommerziellen Marktplatz reaktiviert werden.
Das heutige Gunnar-Wester-Haus wird dann im Rahmen des Gesamtkonzeptes Kulturforum Martin-Luther-Platz sicherheitstechnisch, barrierefrei und im Erdgeschoss klimatechnisch saniert, um die hochwertigen und sensiblen Bestände der Otto-Schäfer-Stiftung und des Stadtarchivs präsentieren zu können. Dadurch wird das Gunnar-Wester-Haus konzeptionell zu einem Haus der Sammler erweitert.
Auch Sammlungen von Bürgern sollen gezeigt werden
Die Dauerpräsentationen der Sammlungen sollen dabei künftig deutlich reduziert, dafür aber auch immer wieder in kleinen Wechselausstellungen aktualisiert werden. Der Konzeptidee nach, soll es pro Sammler dann einen Raum geben, in dem die Sammlerpersönlichkeiten mit ihrer Sammelleidenschaft, ihrem Engagement und auch ihrem Bezug zur Stadt Schweinfurt im Mittelpunkt stehen. Ganz nach dem Prinzip "weniger ist mehr": mehr Abwechslung und Auffrischung mit unterschiedlichen Thematisierungen, Gegenüberstellungen und Auseinandersetzungen auf inhaltlicher wie formaler Ebene.
Auch die Sammlungen der Bürger werden, um das "Haus der Sammler" für alle offen und auch langfristig attraktiv zu gestalten, vorgestellt. Das Haus soll dadurch auch ein Ort werden, an dem die Sammelleidenschaft von Schweinfurts Bewohnern in all ihren Facetten der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Durch die Einbeziehung der Schweinfurter wird das "Haus der Sammler" eine weitere Aktion des Kulturforums Martin-Luther-Platz, heißt es von Seiten des Kulturforums. Jetzt geht es aber erstmal in den Re-Start ab dem 17. Juli.
Geöffnet ist samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.
Der Eintritt für Erwachsene beträgt 1,50 Euro, ermäßigt 1 Euro, für eine Familie mit zwei Erwachsenen und Kindern 2,50 Euro; Kinder bis 18 Jahre, Schüler (im Klassenverband) und Inhaber der Ehrenamtskarte erhalten kostenlos Zugang. Außerdem ist der Eintritt ins "Haus der Sammler" im Gunnar-Wester-Haus an jedem ersten Sonntag im Monat für alle kostenfrei.