Fuhrmann, der gebürtige Westfale, war in Schweinfurt zunächst Manager des Amerika-Hauses – seine Hochachtung für die Kompromisslosigkeit der amerikanischen Dramatiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Eugene O'Neill oder Arthur Miller hat ihn ein Leben lang begleitet. Das Theater machte er mit anspruchsvollen und fordernden Programm zu einem der besten Gastspielhäuser des Landes. Es gastierten hier etwa der Komponist Robert Stolz, die Sänger Anneliese Rothenberger und Jose Carreras, der Geiger Pinchas Zuckermann und Schauspielgrößen wie Heinz Rühmann, Klaus Maria Brandauer, Josef Meinrad, Gustl Bayrhammer, Martin Benrath und Maria Becker.
Christian Kreppel, heute Leiter des Theaters: „Der langjährige Kulturamtsleiter und Theaterdirektor der Stadt Schweinfurt Günther Fuhrmann hat durch seinen immerwährenden Einsatz und Engagement das kulturelle Leben seiner Wahlheimat in einem außerordentlich beeindruckenden und nachhaltigen Wege geprägt.“
Im Ruhestand blieb Günther Fuhrmann ein kritischer und geistreicher Beobachter und Kommentator nicht nur des Schweinfurter Kulturlebens, und man musste schon gut vorbereitet sein, wollte man ihm widersprechen. Dennoch oder gerade deswegen war jedes Gespräch mit ihm ein Genuss und ein Gewinn. Denn es erinnerte einen immer wieder daran, wie wichtig es ist, ein Leben lang neugierig zu bleiben und die eigenen Überzeugungen immer wieder kritisch zu durchleuchten.