Wanderer und Naturliebhaber kennen die Region an den Ufern des Mains nördlich von Weyer, schräg gegenüber von Schonungen. Aber nicht alle wissen, dass sie sich hier auch auf geschichtsträchtigem Grund befinden. Rund 40 Meter über dem Maintal auf einem Steilhang stand einst die Burg Bergheide. Die Reste des ringförmigen Wallgrabens sind allerdings alles, was von dieser Anlage noch übrig ist.
Den Siebenertag, der in diesem Jahr in Gochsheim-Weyer stattfindet, nahm die Gemeinde zum Anlass mit einer Ausstellung an die Bergheide zu erinnern. Wobei der Aspekt der vielfältigen Natur dort im Mittelpunkt steht.
Günter Hübner, Mitbegründer des Fotokreises der SKF, war schon in seiner Jugend von der Gegend fasziniert, heute wohnt er der Bergheide gegenüber in Schonungen. Seit mehr als 15 Jahren fotografiert er die Natur dort, seine Aufnahmen zeigen die Bergheide zu jeder Jahreszeit vom Boden und aus der Luft. Hübner war 25 Jahre lang passionierter Ballonfahrer, bis es seine Gesundheit nicht mehr zuließ, dann setzte er eine Drohne ein um die Bergheide von oben aufzunehmen. In der Ausstellung im Rathaus zeigt er beeindruckende Bilder, vom Nebel über dem Maintal bis hin zum gut erkennbaren Burggraben.
Bürgermeisterin Helga Fleischer ließ zur Ausstellungseröffnung die Geschichte der Bergheide Revue passieren. „Nicht weit von der Burg entfernt befand sich die Kapelle St. Mauritius und am Fuß des Berges eine Mühle mit Fischteich“, berichtet sie. Eine Glocke der nach der Säkularisation abgerissenen Kirche läute noch heute in der Gochsheimer Michaelskirche. Reichsschultheiß Bernhard Ludwig erklärte, warum die Bergheide für die Gochheimer lange keine Rolle spielte: Sie gehörte zum Ort Weyer und zu den Liegenschaften des Zisterzienserklosters Ebrach, Gochsheim dagegen war ein evangelisches freies Reichsdorf.
Mit dem Gedicht über die Bergheide, das Ehrenbürger und Heimatforscher Walfried Hein schrieb, eröffnet Fleischer die Ausstellung. Sie ist bis einschließlich 5. Mai zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen, außerdem an den beiden Samstagen, 21. April und 5. Mai, von 14 bis 16 Uhr.