
"Grundschule mit OGTS" (Offene Ganztagsschule) war das Hauptthema der Gemeinderatssitzung in Kolitzheim. Über die Behandlung des Bürgerantrags vom 9. Dezember letzten Jahres und Bau des ersten Bauabschnittes sollte entschieden werden. Rektorin Michaela Kirchner, die Konrektorin Perdita Nöller, Kristina Trunk, Leiterin der Ganztagsbetreuung und viele Lehrerkolleginnen und - kollegen verfolgten die Diskussion.
Bürgermeister Horst Herbert stellte die Entwicklung von der ursprünglichen Planung eines Schulgebäudes für zwölf Klassen mit offener Ganztagsbetreuung im Umfang von 25 Millionen hin zu den aktuellen, sehr begrenzten Möglichkeiten kurz dar: die engen finanziellen Grenzen der Gemeinde, die noch zusätzlich dadurch eingeschränkt werden, dass die Erhöhung der Kreisumlage von der Gemeinde finanziellen Mehraufwand von etwa 400.00 Euro bedeutet. Die Gemeinde kann aktuell für den Schulhausbau maximal vier Millionen Euro an Eigenmitteln ausgeben, man rechnet mit staatlicher Förderung von zwei Millionen Euro.
Wünsche aus dem Bürgerbegehren übergangen?
Architekt Stefan Paptistella wurde beauftragt, Varianten zu prüfen, wie und an welchem Ort ein erster Bauabschnitt mit vier Klassenzimmern, Räumen für die Ganztagsbetreuung und weiteren Funktionsräumen mit sechs Millionen Euro zu realisieren wäre. Mit Nutzung des bestehenden Schulgebäudes wäre dies in Herlheim möglich. Erweiterungen in zwei Bauabschnitten zur dreizügigen Grundschule könnten sich je nach finanziellen Möglichkeiten anschließen.

Ilona Dusel kritisierte, dass mit der Festlegung auf Herlheim als Schulstandort die Wünsche vieler Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Bürgerbegehren für Unterspiesheim als Schulstandort ausgesprochen hatten, übergangen werden. Sie plädierte dafür, genauer zu überlegen, wie die Räumlichkeiten der offenen Ganztagsbetreuung auch als Unterrichtsräume genutzt werden könnten.
Matthias Schöpf plädierte dafür, das gut erhaltene Schulgebäude in Herlheim weiter zu nutzen. Man verständigte sich, das Raumplanungskonzept mit der Lernwerkstatt für die beiden Standorte zu prüfen. Katharina Graf drängte darauf, eine Entscheidung über den Standort möglichst schnell zu fällen.
Bürgerantrag abgelehnt: Zu teuer
Der Bürgerantrag, in Unterspiesheim eine zweizügige Schule mit OGTS zu bauen, wurde vom Gemeinderat abgelehnt: die Kosten von 16,2 Millionen Euro überschreiten die Finanzkraft der Gemeinde. Die Planung eines Gebäudes in Anlehnung an die bisherigen Planungen als erster Bauabschnitt einer zentralen Schule wurde mit 19:1 Stimme beschlossen. Das Raumprogramm muss als nächster Planungsschritt entwickelt werden. Stimmengleichheit von 10:10 erzielte der Beschlussvorschlag, den ersten Bauabschnitt des Neubaus in Herlheim zu errichten. Beschlossen wurde die Erweiterung der OGTS-Räume in Zeilitzheim.