Manchmal bringen kleine Anregungen und Sorgen von Bürgern auch die Politik dazu, schnell zu handeln. Jedenfalls könnte man diesen positiven Eindruck im Falle eines Antrags von Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Senkung der Gebühren für Straßenmusik an die Verwaltung haben. Diese Zeitung berichtete nämlich bereits vergangene Woche von den nicht ganz so positiven Erfahrungen der Straßenmusikerin Karin Schmidt in ihrer Heimatstadt.
Grünen-Fraktionschef Reginhard von Hirschhausen beantragte nun, die Gebühren für Straßenmusikanten in Schweinfurt auf fünf Euro pro Tag zu senken. Außerdem sollen sie „eine Genehmigung im Bürgerservice im Rathaus bürokratiearm beantragen können“. Die Stadt gleiche sich mit dieser Regelung größeren Städten in der Umgebung wie Würzburg oder Nürnberg an, so von Hirschhausen.
Bürokratie abbauen
Im Moment kostet die Genehmigung zehn Euro am Tag und muss im Dienstgebäude am Sennfelder Bahnhof abgeholt werden – wenn dieses geschlossen ist, wie zum Beispiel Freitagnachmittags, gibt es auch keine Genehmigung. „Eine Angleichung der Gebühr nach unten an die anderen genannten Städte sowie die Ausgabe beim Bürgerservice in unmittelbarer Nähe des üblichen Spielorts Fußgänger-Zone würde überflüssige Hindernisse beseitigen“, so von Hirschhausen, der die weiteren Regelungen wie zeitliche Begrenzung oder das Verbot von Verstärkern beibehalten möchte.
Die Grünen erhoffen sich durch erleichterte Antragsstellung und verminderte Tagesgebühr eine musikalische Belebung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Ein relevanter Ausfall an Einnahmen sei kaum zu erwarten, eher im Gegenteil könnte die Senkung der Gebühren mehr Straßenmusikanten anziehen und damit auch mehr Geld in die Kasse bringen.