Jeder, der im Schichtbetrieb arbeitet und kleine Kinder hat, kennt das Problem. Wie sichert man die Betreuung der Kleinen, wenn man um 6 Uhr morgens das Arbeiten anfangen muss? Diese Sorgen haben natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Leopoldina-Krankenhauses, nicht nur eines der größten und wichtigsten Krankenhäuser in der Region Main-Rhön, sondern auch eine städtische Tochter mit mehreren tausend Mitarbeitern.
Die Grünen-Stadträtin Ayfer Rethschulte, selbst Krankenschwester, hatte das Thema der Betreuung für Mitarbeiter-Kinder kürzlich im Jugendhilfeausschuss angesprochen. Die Verwaltung, so war herauszuhören, könnte sich eine Kooperation mit dem Krankenhaus für Kinderbetreuungsplätze zum Beispiel im Neubau des Kindergartens in der Gartenstraße vorstellen. Gleichwohl stocken im Moment die Gespräche mit der Klinik-Geschäftsführung.
Die Grünen beantragten nun, die Stadt solle ihre Tochterunternehmen anweisen, entweder im Eigenbetrieb, durch Beauftragung von Tochterunternehmen oder Vereinbarung mit Institutionen, die in Schweinfurt Kinderbetreuung anbieten, "für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr, deren Eltern Schichtarbeit am Leopoldina-Krankenhaus leisten, Kinderbetreuungsplätze anzubieten". Dies soll ab 5.30 Uhr möglich sein und, je nach Bedarf der Eltern, zwischen 16 und 19 Uhr enden. Die Grünen verweisen auf einen der größten Konkurrenten des Leopoldina-Krankenhauses, das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt, dessen "Modell und Konzeption des Betriebskindergartens als Beispiel dienen."
Für Eltern kleiner Kinder sei der berufliche Wiedereinstieg am Leopoldina-Krankenhaus schwierig, schreiben die Grünen, da "die Kindergärten in Schweinfurt keine passenden Betreuungszeiten für Eltern im Schichtbetrieb anbieten." Die Klinik benötige aber viele Mitarbeiter gerade im Schichtdienst. Eine interne Umfrage habe nach Informationen der Grünen in zwei Abteilungen ergeben, "dass mindestens acht Personen verbindlich ihr Kind in einer solchen Betreuung anmelden würden."