Die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Unterspiesheim wirft ihre Schatten voraus: der Gemeinderat traf sich am Feuerwehrhaus, der 2. Kommandant Christian Pretscher, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Unterspiesheim, Kreisbrandinspektor Alexander Bönig und der ehemalige zweite Kommandant der FFW, Benedikt Schuster führten die Gemeinderäte in drei Gruppen durch das Haus, zeigten die Räume und erklärten die technische Ausstattung.
Hervorzuheben: der Alarmbildschirm, der schon im Eingangsbereich und auch in der Umkleide den zum Einsatz eintreffenden Feuerwehrleuten zeigt, welche Art von Einsatz bevorsteht. Entsprechend können sie die für den Einsatz notwendige Kleidung wählen. Wenn die Kräfte den Einsatzort und die Art des Einsatzes kennen, können sie sich einstellen - das mindert Stress. Die Wege zu den Umkleidekabinen sind so gestaltet, dass es keinen Begegnungsverkehr gibt.
Auch die Feuerwehren der anderen sieben Gemeinden freuen sich mit den Unterspiesheimer Feuerwehrleuten: Sie können alle ohne Anmeldung ihre Fahrzeuge im Unterspiesheimer Feuerwehrhaus reinigen und trocknen. Dennoch sind, wie bei jedem Neubau dieser Größenordnung, noch Kleinigkeiten zu verbessern, aber alle freuen sich auf die Einweihungsfeier am 21. Mai und auf den Tag der Offenen Tür am 22. Mai.
20 Meter hoher Flutlichtmast
Die erste "Feuerprobe" bestand dann das neue Feuerwehrhaus mit der Gemeinderatssitzung, die im Schulungsraum im ersten Stock stattfand. Der erste Tagesordnungspunkt war die Tektur zum Neubau des Kindergartens in Unterspiesheim, Kirchgasse 14. Gegenüber der ursprünglichen Planung wurde das Gebäude etwa drei Meter nach Osten verschoben, neu ist der Abstellraum im Nordwesten des Hauptgebäudes. Der Bau wurde im Mai 2020 genehmigt.
Der Grund für diese Veränderung: die Kirchgasse wurde verbreitert, diese Verbreiterung wurde bei der Einmessung des Fundaments bei der ursprünglichen Planung nicht berücksichtigt. Drei Nachbarn haben dieser Veränderung bisher noch nicht zugestimmt, weil der Bauherr - die Kirchenstiftung von Unterspiesheim - gegebene Zusagen bisher nicht eingehalten habe. Mit vier Gegenstimmen wurde der Tektur mit den notwendigen Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplans das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Auch die Errichtung eines Flutlichtmastes, den das Ziegelwerk Englert (Zeilitzheim) beantragt hatte, erhielt Zustimmung. Er sei deshalb mit 20 Metern Höhe geplant, um die Blendwirkung zu minimieren. Das Landratsamt wird prüfen, ob mit einer Blendwirkung auf der benachbarten Landstraße zu rechnen ist.
Nadine Bechmann, Fachberaterin für die Kinderfeuerwehren im Landkreis Schweinfurt und Matthias Häussler von der Freiwilligen Feuerwehr Unterspiesheim stellten die geplante Kinderfeuerwehr in Unterspiesheim vor. Sie erläuterten, dass die Kinderfeuerwehr die Lücke schließt zwischen Brandschutzunterricht, der in den dritten und vierten Klassen auf dem Lehrplan steht, und der Jugendfeuerwehr, der man erst ab dem Alter von 12 Jahren beitreten kann.
20 interessierte Kinder
Wenn die Feuerwehr in diesen Jahren die Kinder nicht anspreche, würden sie das Interesse verlieren, wählten andere Hobbies und es werde schwer, sie für die Jugendfeuerwehr und für die Feuerwehr im aktiven Einsatz zu gewinnen. Für die Gemeinde entstünden keine zusätzlichen Kosten. Bei einem Spendenaufruf im Dezember für die Grundausstattung der Kinderfeuerwehr, kamen 4000 Euro zusammen. Die Bayerische Versicherungskammer spendet außerdem 300 Euro, wenn eine Kinderfeuerwehr gegründet wird.
20 Kinder sind interessiert, bei der Kinderfeuerwehr mitzumachen. Karl Antoni leitet die Kinderfeuerwehr, Alina Ebert, Paula Scherpf, Matthias Häussler und Raphael Kerler haben sich bereiterklärt, die Kinder zu betreuen. Beim Tag der Offenen Tür bei der Einweihung des Hauses wird die Kinderfeuerwehr vorgestellt. Der Start ist für den Herbst geplant.
Nadine Bechmann erläuterte, dass die Kinder bei den Treffen ein vielfältiges Programm erwarte. Spaß und Spiel stehen im Vordergrund, es wird gebastelt, gebacken. Aber auch Maßnahmen der Ersten Hilfe, das richtige Verhalten in Gefahrensituationen, das Absetzen eines Notrufs werden spielerisch eingeübt. Besuche der Integrierten Leitstelle oder der Nachbarwehren sorgen für Abwechslung für die "Retterinnen und Retter von Übermorgen".
Bezug zur örtlichen Feuerwehr
Johanna Wieland brachte die Überlegung ein, die Kinderfeuerwehr für alle - oder zumindest einige - Gemeinden in der Großgemeinde anzulegen. Diese Anregung sollte beim Kommandantentreffen weiter erörtert werden, so der Vorschlag von Norbert Weißenseel. Für die örtlich orientierte Kinderfeuerwehr spricht, dass die Kinder vor allem einen Bezug zu ihrer örtlichen Feuerwehr entwickeln sollten. Eine zu große Gruppe könne die Gruppenarbeit erschweren. Angesprochen wurde auch das Thema, in welchen Räumen sich die Kinderfeuerwehr in den anderen Orten treffen könnten.
Bürgermeister Horst Herbert rief in Erinnerung, dass die Feuerwehr eine gemeindliche Aufgabe sei. Daher unterstütze man die geplante Gründung einer Kinderfeuerwehr in Unterspiesheim. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Die Kinderfeuerwehr untersteht der Einsatzabteilung, die durch den Kommandanten geleitet wird, es wird voller Versicherungsschutz durch die kommunale Unfallversicherung gewährt, die Kinder, Betreuerinnen und Betreuer werden versicherungtechnisch wie aktive Feuerwehrleute behandelt.