Die Rettungshundestaffel der Johanniter in Schweinfurt führte am 15. Juni in Bundorf eine große Übung zur Vermisstensuche durch, das teilt die Hilfsorganisation in einem Schreiben mit, dem folgende Infos entnommen sind. Daran nahmen neben den zwölf Hund-Mensch Teams auch die Feuerwehr Bundorf sowie die Nachbarwehren Kimmelsbach und Schweinshauptenteil. Insgesamt stellten sich rund 70 Teilnehmende dem Übungsszenario.
Ziel war es, das Zusammenspiel des Hilfeleistungssystems zu erproben. "Rettungshundearbeit heißt nicht nur, Hund und Hundeführer zur Vermisstensuche in den Wald zu schicken und den Patienten zu finden, sondern auch, diesen anschließend sanitätsdienstlich zu versorgen und schließlich zur weiteren medizinisch adäquaten Behandlung weiterzutransportieren", so Andreas Ebeling, Zugführer der Schweinfurter Rettungshundestaffel.
Ein Tornado über Bundorf
Das Szenario: Ein Tornado nahe der Gemeinde Bundorf zog über ein größeres Waldstück und habe dort sowie im angrenzenden Bereich der PV-Anlage zu erheblichen Schäden geführt. Mehrere Menschen befänden sich im Schadensgebiet, darunter eine Bundorferin mit Vorerkrankungen, die sich auf die Suche nach ihrem Sohn begeben hatte. Diese galt es zu finden. Nach rund fünf Stunden der intensiven Übung konnten alle den Einsatz erfolgreich beenden. Ebelings Fazit: "Die verschiedensten Einheiten der Blaulichtorganisationen haben eindrucksvoll ihr Können bewiesen und auch, wie wichtig es ist, bei der Vermisstensuche eng zusammenzuarbeiten."
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen rund um die Uhr einsatzbereit. Ein Hund ersetzt etwa 40 bis 50 Helfer und kann in 15 Minuten bis zu 30.000 Quadratmeter absuchen. Die Arbeit erfolgt ehrenamtlich und ist auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Monate aufgefrischt werden muss.