
"Ihr seid die Brückenmenschen, die Menschen zur Seite stehen, wenn die Zeiten hart werden. Euer Ziel ist es, die zerstörerische Gewalt von Feuer und Wasser zu brechen, Unglück und Katastrophen, soweit es in eurer Macht steht, abzuwehren. In aufgepeitschten Wassern eine Brücke sein. Das war der Grundgedanke bei der Gründung der Wehr 1874 und der ist auch heute noch genauso wichtig". In Anlehnung an das Lied von Simon und Garfunkel "Bridge over troubled water" nannte Pfarrer Stefan Mai beim eindrucksvollen Festgottesdienst in der Pfarrkirche in Frankenwinheim alle Feuerwehrleute "Brückenmenschen", bei denen man auch die helfende Hand Gottes erahnen könne.
Der Festgottesdienst war einer der Höhepunkte am Wochenende bei der 150-jährigen Gründungsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Frankenwinheim. Die 45 aktiven Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen stellten zusammen mit viel Unterstützung aus der Dorfbevölkerung ein eindrucksvolles Fest auf die Beine. Den Auftakt der Feierlichkeiten machte am Samstag ein Beatabend in der Festhalle mit der Partyband "Oberspiesheimer". Bis tief in die Nacht hinein feierten die Partygäste ausgelassen sich, ihr Fest und die Feuerwehr.
Ururgroßvater bei der Gründung der Feuerwehr Frankenwinheim dabei
Nach dem Gottesdienst am Sonntag setzte sich dann ein langer Festzug in Richtung Feuerwehrhaus in Bewegung. 26 befreundete und benachbarte Wehren und auch die Patenkompanie der Bundeswehr aus Volkach machten sich zusammen mit vielen Ehrengästen auf den Weg durchs Dorf zur Festhalle. Die am weitesten angereiste Wehr kam aus Oberasbach bei Nürnberg. Musikalisch begleitet wurden der Festzug von den Rosenberg-Musikanten und der Blaskapelle Stadelschwarzach. Dem Zug schlossen sich dann die Dorfbevölkerung und die zahlreichen Gäste aus nah und fern an.

Nach der eindrucksvollen und mit viel Beifall bedachten Vorstellung der einzelnen Fahnenabordnungen der Wehren in der Festhalle bedankte sich Feuerwehrvereinsvorsitzender Björn Vollmuth in seiner Begrüßungsansprache bei der Gemeinde, bei den aktuellen Führungskräften der Wehr und bei allen Helferinnen und Helfern. Stolz erwähnte er, dass schon sein Ururgroßvater bei der Gründung 1874 dabei gewesen war und sein Vater, Georg Vollmuth, Ehrenkreisbrandrat ist.
Auch Bürgermeister Herbert Fröhlich sprach seinen Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Landrat Florian Töpper ging neben dem örtlichen wichtigen Einsatz auch auf den großartigen Einsatz der Feuerwehren bei der angespannten Wasserlage in Südbayern ein. Er stellte die Solidarität, die Kameradschaft, die Hilfsbereitschaft und das Fachwissen bei dem ehrenamtlichen Einsatz in den Mittelpunkt seiner Rede. Ein neues Ausbildungszentrum in Niederwerrn soll die Einsatzbereitschaft der Wehren auf neuestem Stand garantieren. Ein Feuerwehrfest sei ein Fest aller Menschen und man solle auch die nicht vergessen, die im Hintergrund selbstlos mithelfen.
Feuertechnische Spiele, Hüpfburg, Schachspielen und Kinderschminken
Kreisbrandrat Holger Strunk gratulierte im Namen der Kreisbrandinspektion und stellte noch einmal das gelebte Sozialengagement der Wehren heraus. Weinprinzessin Laura Förster lud für das kommende Weinfest mit charmanten Worten ein. Den Abschluss des offiziellen Teils gestaltete die KLJB-Gruppe (Katholische Landjugendbewegung) unter großem Beifall mit ihrem Feuertanz.

Der Nachmittag des Festes war bei herrlichem Sommerwetter dem Spiel und der Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen gewidmet. Sowohl die Blaskapelle Stadelschwarzach als auch die Feuerwehrkapelle Altlandkreis Gerolzhofen trugen zur Zufriedenheit der Gäste bei. Kinder und Jugendliche konnten sich in der Spielstraße bei feuertechnischen Spielen, in der Hüpfburg, beim Schachspielen oder beim Kinderschminken vergnügen.