"Hier werden gelebte Traditionen aufrecht erhalten, bei wunderbarem Ambiente und einem tollen Zusammenhalt". Dies macht die erste Weinprinzessin von Dingolshausen, Anneliese Götz – von 1983 bis 1985 im Amt – deutlich. Die nunmehr 17. Dingolshäuser Weinhoheit, Marina I. (Marina Kleespies), spricht beim Ehrengastempfang an ihrem ersten Fest als Repräsentantin ebenfalls davon: "Wir wollen diese Tradition bewahren, auch nach noch so vielen Jahren."
Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler konnte an der Linde im Ort viele Ehrengäste willkommen heißen. Besonders freute sie sich über den "Gründervater" des Weinfestes, Altbürgermeister und Ehrenbürger Erwin Loos. "Ohne ihn würden wir heute nicht hier stehen", so die Rathaus-Chefin. Solche Termine nimmt Loos auch heute noch – trotz seines Alters – zur Freude vieler gerne wahr.
Neben dem zweiten Altbürgermeister der Gemeinde, Lothar Zachmann-Schorr, und "Ehrenköhler" Willi Götz, der das Amt als Symbolfigur drei Jahrzehnte prägte, freute sie sich über den Besuch des stellvertretenden Landrats des Landkreises Schweinfurt, Thomas Vizl. "Dingolshausen und Wein, das passt hervorragend zusammen, man sieht es am Weinstock im Wappen", so Vizl. "Ist es vielleicht sogar das älteste Wappen mit Weinstock?" Dieser Frage solle mal nachgegangen werden. Vizl lobte das Ehrenamt bei den Weinmomenten: Dieses Ehrenamt "steht für unsere Werte".
Nach Tänzen der Gerolzhöfer Rundtanzgruppe setzte sich der Festzug mit der Köhlerkapelle Dingolshausen in Gang. Ziel: das herrlich vorbereitete Freiraumgelände. Neun beteiligte Vereine sorgen dort für kulinarische Genüsse und kümmern sich um das ganze Drumherum.
"Feiern und Genießen beim Dingolshäuser Wein, was braucht man mehr zum glücklich sein", sagte Bürgermeisterin Weissenseel-Brendler auf der Bühne. Marina I. konnte danach viele Weinhoheiten und eine Symbolfigur willkommen heißen.
Die charmante Hoheit – für die "ein Kindheitstraum in Erfüllung geht" – kam in ihrem Grußwort auf ihren schon verstorbenen Opa Arnold zu sprechen (Arnold Kleespies, ein Dingolshäuser Original, war jahrelang der Kutscher für Prinzessin, Bürgermeister und der Symbolfigur "Köhler"). Sie erinnerte an Momente mit ihm bei der Weinlese, aber auch auf der Kutsche. Kleespies dankte allen, die sich für "die Weinmomente einsetzen".
Die "soziale Flasche", eine bemerkenswerte Aktion der Weinprinzessin, bedeutet: in liebevoll gestaltete große Bocksbeutel können Besucher des Festes ihre freiwillige Spende einwerfen. Der Erlös wird danach an den örtlichen Kindergarten gespendet. Bezirksrätin Gerlinde Martin lobte das Ehrenamt, "durch das wir hier bei den Weinmomenten, Gemeinschaft erleben können".
Am Freitag sorgte die Formation "G-String" um den Dingolshäuser Walter Loos für gute Musik, am Samstag gastierten die "Oberspiesheimer" getreu derem Motto: "Fränkisch-bayrische Lebensfreude gepaart mit mitreißender Musik".
Am Sonntag nach dem feierlichen Gottesdienst zum örtlichen Patrozinium St. Laurentius (in der Pfarrkirche mit Pfarrer Andreas Engert) und anschließender Fahrradsegnung auf dem Festgelände, bot die Dingolshäuser Köhlerkapelle (Leitung: Stefan Müller) – ein fester Bestandteil aller seitherigen Weinfeste und Weinmomente – wieder ihre beliebten, musikalischen Grüße den Gästen dar.
Am Montagabend klingen die Weinmomente mit der Musikkapelle "Die Abersfelder" mit deren Motto "Zünftig und modern" aus. "Man merkt bei den Weinmomenten, dass hier Menschen mit viel Leidenschaft am Werk sind", stellte Besucherin Ann-Kristin Eisenhauer treffend fest. Anna Scholl, am Freitagabend im Stand als Helfer, lobte "den Zusammenhalt aller, damit so etwas wie die Weinmomente überhaupt erst entstehen können".
Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler ist "stolz auf alle, die diese Weinmomente zu etwas ganz Besonderem werden lassen".
