Bundeskanzlerin Angela Merkel mag neulich im Kurgarten in Bad Kissingen mehr Zuhörer gehabt haben, Jubel und Beifall indes waren größer, als Karl-Theodor zu Guttenberg am Mittwochabend im Konferenzzentrum zu Gast bei der CSU war. Rund 1100 Besucher zählten die Veranstalter, die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber hatte ihren Parteifreund eingeladen.
Der 45-jährige Oberfranke setzte in seiner Rede vor allem auf außenpolitische Themen. Die deutsche Kanzlerin pries er als Stabilitätsgarantin gegenüber Herrschern wie Kim Jong-un, Assad, Erdogan, Putin oder auch Donald Trump.
Die CSU-Anhänger feierten zu Guttenberg. Dass er am Sonntag gar nicht zur Wahl steht und aktuell auch kein politisches Amt bekleidet, tat der Begeisterung im Saal keinen Abbruch. Schon vor Beginn der Veranstaltung sagten viele Besucher, dass sie sich ein Comeback des ehemaligen Bundesverteidigungsministers in der CSU und in der Bundesregierung gut vorstellen können. Die abgeschriebene Doktorarbeit, über die er vor sechs Jahren gestürzt war, haben sie ihm längst verziehen.
Laut Weisgeber war zu Guttenberg eigens zum Auftritt in Schweinfurt aus New York eingeflogen. Den Wahlsonntag will er mit seiner Familie in den USA verbringen. Danach, so hat er angekündigt, werde er entscheiden, ob es ein Zurück in die Bundes- oder die Landespolitik gibt.
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