Der Rekordhaushalt 2021 wurde von Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann und den Sprechern der Fraktionen in der Summe positiv bewertet. Das Zahlenwerk steht ganz im Zeichen der kommenden Großprojekte, wie Kämmerer Tim Kestel bei der Vorstellung betonte. Insgesamt stehen für dieses Jahr leicht über 32 Millionen Euro in den Büchern.
Stefan Rottmann betonte, dass man den Schuldenstand in den letzten Jahren stark reduzieren konnte und dass, auch durch Fördergelder, viele Projekte umgesetzt wurden. Der Bürgermeister lobte den Kämmerer und bedankte sich auch bei den Gemeinderäten, die mit ihren Entscheidungen zur positiven Entwicklung beitrugen.
Einigkeit über die Bewertung des Haushalts in vielen Punkten
Markus Schäfer (CSU-Fraktion) bestätigte das Lob für den Haushalt, betonte aber, dass man trotzdem wachsam bleiben müsse, er setzt auf eine große Disziplin bei den Ausgaben und verwies auf die Unwägbarkeiten wegen der Pandemie. Mehr Einsatz für regenerative Energien und größere Initiativen wegen des Klimawandels forderte André Merz für die Freien Wähler. Noch immer sind Photovoltaik-Anlagen auf gemeindlichen Gebäuden kein Standard, er hofft auch auf Flächen-PV-Anlagen im Gemeindegebiet.
In vielen Punkten herrschte über die Bewertung des Haushalts Einigkeit. Das ging auch aus der Stellungnahme von Markus Hümpfer (SPD) hervor. Er verwies auf die wegweisenden Projekte, die anstehen. Zwischen 15 und 16 Millionen Euro wird alleine der Bau der neuen Grundschule kosten. In der mittelfristigen Finanzplanung, darauf verwiesen der Kämmerer und die Redner, werden die Schulden der Gemeinde drastisch steigen. Von jetzt weniger als fünf Millionen Euro auf dann fast 16 Millionen Euro. Gemeinderat Alexander Nicklaus mahnte zur Ausgabendisziplin, vieles stehe auf der Kippe, meinte er angesichts der Pandemie.
Pro-Kopf-Verschuldung sinkt auf 622 Euro
Im Gesamthaushalt stehen etwas mehr als 32 Millionen Euro, die sich beinahe zu gleichen Teilen auf den Verwaltungs-(16,14 Millionen Euro) und Vermögenshaushalt (16,15 Millionen Euro) verteilen. Die Schulden gibt Tim Kestel mit 4,8 Millionen Euro, pro Kopf errechnen sich so 622 Euro. Schonungen konnte seine Schulden senken.
Wie in den vergangenen Jahren prägen die Einkommensteuerbeteiligung mit fast fünf Millionen Euro und die Schlüsselzuweisungen (2,5 Millionen Euro) die Einnahmeseite, die Kosten für den Betriebs- und Sachaufwand und die gemeindlichen Zuschüsse für die Kindergärten (2,7 Millionen Euro) die Ausgaben.
Über sechs Millionen Euro weist der Vermögenshaushalt aus Zuweisungen und Zuschüssen aus, sogar 6,3 Millionen Euro fließen aus den Rücklagen zu. Die großen Bauprojekte werden jetzt und künftig den Haushalt prägen. Knapp 3,5 Millionen Euro investiert Schonungen in die Feuerwehrhäuser, etwas mehr als die Hälfte wird 2021 fällig. Der Kanalbau beschäftigt seit Jahren die Bürger und den Gemeinderat. Mehr als vier Millionen Euro stehen dafür heuer in den Büchern. Das größte Bauprojekt, die neue Grundschule für mehr als 15 Millionen Euro, kommt in diesem Jahr mit fast 1,2 Millionen Euro anteilig ins Zahlenwerk.
Schonungen geht bei Förderprogrammen häufig leer aus
Minder-Einnahmen wegen der Pandemie zeigen sich an einigen Stellen: bei der Beteiligung an der Einkommensteuer und auch bei anderen Einrichtungen wie beispielsweise der Hallenbad-Nutzung. Weil Schonungen Stabilisierungshilfeempfänger ist, so Kestel, ging die Gemeinde bei Förderprogrammen häufig "leer aus".
Das Gemeindeparlament verabschiedete den eingereichten Stellenplan einstimmig, je zwei Gegenstimmen wurden für die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan und für den Finanzplan gezählt.
Ohne Gegenstimme beschlossen die Räte das Haushaltskonsolidierungskonzept. Bürgermeister Stefan Rottmann zeigte sich stolz auf das bereits Erreichte, verwies auf den erneuten Antrag auf Stabilisierungshilfe, den Schonungen einreichte. Aus den Mitteln der Stabilisierungshilfe kann die Gemeinde ein Darlehen außerplanmäßig tilgen. Alle Räte votierten für diese Möglichkeit.