Wenn ein Bäcker aus einer kleinen Gemeinde wie Frankenwinheim dazu berufen wird, im Konzert auf der großen bundesweiten Brot-Bühne mitzuspielen, ist das schon eine besondere Ehre. Axel Schmitt hat es geschafft. Als einer von 27 staatlich anerkannten Brotsommeliers (25 aus Deutschland, dazu zwei aus Österreich) gehört er künftig dem praktischen Expertenrat für das deutsche Brotinstitut als Informationszentrum für Bäcker und Verbraucher an. Dahinter steht der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks.
Auch Brotmythen im Visier
Noch mehr Menschen für das Kulturgut Brot begeistern, dabei mit gängigen Brotmythen aufräumen, und unterstreichen, dass Brot nach wie vor das wichtigste und hochwertigste aller Lebensmittel ist, das hat sich das Brotinstitut in Berlin als Brücke und Bindeglied zum Endverbraucher als Ziel gesetzt.
Eine weitere Aufgabe der Institution zur Förderung der deutschen Brotkultur ist die Weiterentwicklung des Qualitätsprüf- und Beratungsdienstes. Das Brotinstitut ist nämlich auch Nachfolger des durch seine mit den Bäckerinnungen durchgeführten Brotprüfungen bekannten Instituts für Qualitätssicherung von Backwaren, der größten Prüforganisation für Brotqualität seiner Art.
Aufräumen mit Brotmythen
Neben dem praktischen Expertenbeirat begleiteten wiederum fünf renommierte Getreide- und Ernährungswissenschaftler die Arbeit des Brotinstituts als wissenschaftlicher Beirat, um Forschungsergebnisse in Sachen Brot sowohl den Konsumenten, als auch Medien zugänglich zu machen.
Dabei soll durch „echte Information auf seriöser wissenschaftlicher Basis“ (Axel Schmitt) auch mit gängigen Brotmythen aufgeräumt werden, etwa bei Themen wie Gluten, Laktose oder Kohlehydrate. Schmitt: „Hier ist viel Fehlinformation auf dem Markt. Da besteht großer Aufklärungsbedarf.“
Die Präsentation der neuen bundesweiten Einrichtung erfolgte jetzt beim inzwischen fünften Tag des Deutschen Brotes im E-Werk in Berlin. Dazu war auch Brotsommelier Axel Schmitt als frischgebackenes Mitglied des Expertenteams und Botschafter für die deutsche Brotkultur in die Bundeshauptstadt gereist.
Der 36-Jährige betont: „Die Leute machen sich Gedanken, fragen heute mehr und mehr: Was kann ich meinem Körper Gutes tun und nicht nur, wie es lange der Fall war, meinem Auto.“ So fordere der Verbraucher heute Transparenz beim Essen ein. „Zu Recht“, so der Bäcker- und Konditormeister, Betriebswirt und Brotsommelier.
Dem Franzosen würde vielfach sein Baguette und Croissant reichen. Der Deutsche sei hier deutlich wählerischer und aufgeschlossener. Das zeige sich in der Vielfalt der Brotsorten und Backwaren, die auf den unter unterschiedlichen Klima- und Bodenverhältnissen regional angebauten Getreidearten beruhen.
Sein Wissen und Können als Bäcker und Brotsommelier will Schmitt künftig in Frankenwinheim verstärkt an die Kunden bei Backshows, Backkursen oder Verkostungen in Kombination mit anderen hochwertigen Lebensmitteln weitergeben. Hierzu wird über den neuen Produktionsräumen in Frankenwinheim ein Brot-Genuss-Informationszentrum entstehen.
Im Rahmen der Abendgala zum 5. Tag des Deutschen Brotes in Berlin wurde Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, vom Bäckerhandwerk als Botschafter des Deutschen Brotes 2017 ernannt.
Michael Glos war ebenfalls da
Der Erste in der Runde der ausgewählten Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben war seinerseits der frühere Bundeswirtschaftsminister und Müllermeister aus Brünnau, Michael Glos. Er war auch diesmal wieder als unterfränkischer Landsmann von Axel Schmitt bei der Gala im E-Werk in Berlin anwesend.
Auf der Webseite im Internet www.brotinstitut.de finden Interessierte jede Menge Wissenswertes rund um das deutsche Brotinstitut und deutsches Brot.
Als besonderes Angebot neben dem Bäckerfinder können Verbraucher über die Brot-Test-App für Smartphones geprüfte Brotqualität in ihrer Nähe finden.
