Zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften ist es am Samstag in Dittelbrunn (rund 7000 Einwohner) im Landkreis Schweinfurt gekommen. Nach mehreren Explosionen mit lauten Knallgeräuschen, einem Brand und starker Rauchentwicklung in einer Autowerkstatt in der Dittelbrunner Hauptstraße wurden die Anwohner eindringlich aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Dass giftige Gase in der Luft waren, konnte nicht ausgeschlossen werden. Erst gegen 16.30 Uhr – also rund drei Stunden nach den ersten Knallgeräuschen – gab die Polizei Entwarnung.
"Dicke schwarze Rauchwolken"
Was war geschehen? Anwohner berichteten von Explosionen und schilderten, dass sie gegen 13.45 Uhr eine „dicke, schwarze Rauchwolke“ über einem Gebäude in der Hauptstraße hätten stehen sehen. Bei dem Gebäude, das in Flammen aufging und aus dem Explosionen zu hören waren, handelt es sich um eine Autowerkstatt. Polizeiangaben zufolge soll eine brennbare Flüssigkeit explodiert sein; bei dem Brand sollen offenbar Temperaturen bis 900 Grad erreicht worden sein. Personen wurden bei der Explosion laut Christian Brendel, dem Sprecher des Polizeipräsidiums Würzburg, nicht verletzt.
Über Stunden wirkte das Szenario in Dittelbrunn durchaus beängstigend: „Dichte Rauchwolken. Überall Rettungswagen, Feuerwehr, Polizei. Straßen gesperrt“, berichten Zeugen vom Einsatzort.
Kampf gegen Flammen und Rauch
Für die Mitglieder der Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt war Dittelbrunn ein Großeinsatz-Tag. Kräfte der Wehren aus Poppenhausen, Dittelbrunn, Schweinfurt, Hambach, Werneck und Geldersheim kämpften gegen die Flammen und den Rauch – unter ihnen waren 31 Mann, die sich mit schwerem Atemschutzgerät an das Gebäude herantasteten, in dem man giftige Flüssigkeiten vermutete. Vor Ort waren auch zahlreiche Polizeibeamte und Rettungskräfte vom Roten Kreuz. Insgesamt waren 105 Einsatzkräfte im Dienst.
Luftbildaufnahmen vom Brandort
Um 16 Uhr kreiste über dem kleinen Ort noch ein Polizeihubschrauber, der Luftbildaufnahmen vom Brandort machte. Die Kripo Schweinfurt hat die Ermittlungen übernommen. Die Schadenshöhe soll nach ersten Polizeiangaben bei 900 000 Euro liegen.
Gegen 16.30 Uhr dann die Entwarnung für die Bevölkerung: Die Polizei teilte mit, dass die Bürger von Dittelbrunn wieder unbesorgt ins Freie gehen könnten. Es seien keine Gefahrenstoffe durch die Luft ausgetreten. Der Brand sei gelöscht.