
Das Zentralgestirn des Sonnensystems glühte heiß über dem Planeten Erde, als 14 junge Astronauten eine Reise zu den Sternen antraten, auf dem Pausenhof hinter der Hambacher Schulturnhalle. Das Weltall ist ein extremer Ort: das lernten die Kinder beim Ferienspaß mit dem "Museum im Koffer". Das junge Nürnberger Pädagogenteam präsentierte auf Einladung des Katholischen Frauenbunds Spiele und Experimente rund um die Raumfahrt.
Wenn ein Schokokuss in der Vakuumglocke landet und die Luft abgesaugt wird, verwandelt der sich plötzlich in ein formloses, großes, braunweißes Alien: Dank Unterdruck dehnen sich die Gasbläschen im Zuckerschaum aus. Wird der Normaldruck wieder hergestellt, schrumpelt die Süßigkeit in sich zusammen. Dem Menschen würde es im luftleeren All nicht anders gehen, mit kochendem Blut und platzender Lunge: Deswegen braucht er einen schützenden Raumanzug.
Draußen auf den Planeten und Monden herrscht, je nach Masse, eine völlig andere Schwerkraft als auf der Erde. Die Sache mit der Gravitation wurde auf Schwerkraftwaagen getestet, die anzeigten, welches Gewicht die Waage auf dem Mond oder Mars anzeigen würde. Und wie immer gibt es überall dort, wo sich die Menschheit ausgebreitet hat, bereits Abfall: Im Weltraum besteht er aus Schrott, der zwischen den Satelliten um die Erde kreist. Wer raus in Richtung Milchstraße fliegen will, muss erstmal die Lücke in der fliegenden Müllhalde finden. Außerdem braucht er genügend Schubkraft auf den Düsen.
Beim anschließenden echten Countdown genügte Wasser, gemischt mit Druckluft, um kleine Raketen in die Luft zu katapultieren. Ein junger Kosmonaut träumte da schon von einem Flug zur Raumstation ISS, die manchmal am Abendhimmel leuchtet. Elisabeth Blumthaler, Johannes Bhatti und Jan Mehl boten spannende Einblicke in fremde Welten über unseren Köpfen – nur eines von mehren Themen des Museums im Koffer, das auch ins Mittelalter, zu den Kelten, ins alte Rom oder in Dorf im heutigen Senegal führen kann. Mit dabei in der Hambacher Bodenstation waren Annemarie Lutz und Paula Schenk vom Frauenbund.