In der Sackgasse gelandet ist das Projekt "Unechte Einbahnstraße" in der Grettstädter Hadergasse. Dort gibt es einen Kinderhort mit absolutem Halteverbot, aber keinen durchgehenden Gehweg. Nun befasste sich der Gemeinderat erneut mit dem Thema. In der letzten Sitzung hatte Helmut Hartmann vorgeschlagen, die obere Einfahrt für Pkw zu sperren, den Anwohnern aber noch zwei Fahrtrichtungen zu ermöglichen. Andreas Schech hatte als ersten Schritt die Markierung des Gehwegs im südlichen Teil vorgeschlagen. Die Gemeinde hätte eine reine Einbahnstraßenregelung favorisiert, es gibt allerdings Unmut von Anwohnern. In Sachen falscher Einbahnstraße sieht Bürgermeister Ewald Vögler Probleme bei der Umsetzung, angesichts der geringen Fahrbahnbreite, die durch einen Gehweg weiter verengt werden würde. Dazu kommt der Verkehr am Kinderhort, der in naher Zukunft erhalten bleiben soll, bei steigender Nutzerzahl: "Es gibt in der Holzeit schon mal kritische Situationen."
Rege Diskussion im Gremium
Durch das absolute Halteverbot habe man sich als Gemeinderat eine Rennstrecke geschaffen, fand Jens Machnow, der eine Unterschriftenliste von 75 Anwohnern vorlegte. Die Unterzeichner seien gegen jedwede Art von Einbahnstraße, egal ob echt oder unecht. Vor allem die erwartete Umlenkung des Verkehrs auf die gebogene, unübersichtliche Frühlingsstraße stößt auf Kritik. Vögler sah einen Widerspruch. Einmal sei Verkehrsberuhigung durch parkende Autos gewünscht, dann nicht. Man habe die "Rennstrecke" nicht selbst geschaffen, der Bereich am Kinderhort sei für die Feuerwehr gesperrt worden. Josef Pfister wiederholte seinen Vorschlag, eine Spielstraße auszuprobieren. Was immer man unternehme, brauche erst einmal "nicht in Stein gemeißelt sein". Für Andre Müller ist damit das Problem Gehweg nicht gelöst. Günter Birkner sah die Notwendigkeit, über die unechte Einbahnstraße abzustimmen, die ebenso wie die Gehweg-Linie abgelehnt würde. Helmut Hartmann unterstützte eine Spielstraße als Kompromiss. Nun soll diese Variante geprüft werden.
Kritik an Verzögerung
Mitten in der artenschutzrechtlichen Prüfung ist das Projekt Freiflächenphotovoltaik-Anlage südlich von Grettstadt. In etwa ein bis zwei Monaten rechnet der Projektant mit einem Ergebnis. Als "benachteiligte Gemeinde" wird Grettstadt außerdem mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde beteiligt. Helmut Hartmann beklagte "Verzögerungen", man sollte einen Zeitrahmen setzen und das Projekt im Zweifelsfall selbst in die Hand nehmen, mit Blick auf die Energiekrise: "Es kommt was auf uns zu in Zukunft."
Ewald Vögler sah kein unübliches Vorgehen der Firma. Beim Millionen-Projekt seien zu prüfende Flächen dazu gekommen. Der Rathauschef ist allgemein besorgt, welche Situation im Winter eintreten könnte, trotz Sparmaßnahmen der Kommune: "Es gibt Gemeinden, die kaufen sich Notstromaggregate". Strom brauche es für die gesamte Infrastruktur, einschließlich Kläranlage oder Wasserversorgung. Bei der Feuerwehr sind orangefarbene Infobroschüren des Bundesamts für Katastrophenschutz erhältlich, Titel: "Katastrophenalarm! - Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen."
Das Heft ist online abrufbar unter www.bbk.bund.de