
Die Endfassung des Haushalts 2024 ist geschafft, nun hat sie Kämmerin Kerstin Frankl dem Gemeinderat vorgestellt. Das 14,9 Millionen Euro schwere Gesamtbudget präsentiert sich als schnörkelloser "Arbeitshaushalt", vor vermutlich herausfordernden Jahren. Er wurde schon in der letzten Sitzung vorberaten und jetzt einstimmig, ohne größere Debatte, verabschiedet.
9,85 Millionen Euro umfasst der Verwaltungshaushalt, der im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gewachsen ist. Das Volumen steigt seit längerem steil an: 2019 wurden die Pflichtaufgaben zur gemeindlichen Daseinsvorsorge noch mit 7,5 Millionen Euro erfüllt. Der Vermögenshaushalt schrumpft gegenüber 2023 wiederum um 4,9 Prozent, auf 5,06 Millionen Euro.
Die 114.000 Euro Zuführung in den Vermögenshaushalt nehmen sich gegenüber der Vergangenheit bescheiden aus. In den letzten Jahren bewegte sich die Summe noch um die zwei Millionen Euro. Allerdings wurden zuletzt einige teure Großprojekte verschoben. In den Jahren bis 2027 müssen unter anderem das Acht-Millionen-Euro-Vorhaben "Einheitskita Euerheim", die 2,6 Millionen schwere Kanalsanierung in Ober- und Untereuerheim sowie der vier Millionen Euro teure Schulneubau finanziert werden. Dazu kommen Maßnahmen wie die Gestaltung der Dorfmitte, das Risikomanagement beim Starkregen, ein Anbau für den Bauhof oder das Baugebiet Dürrfeld. Auch der Mainsteg 2.0 ist noch nicht aus dem Finanzplan verschwunden.
Die freie Finanzspanne – der Spielraum der Gemeinde für eigene Projekte – werde in wenigen Jahren faktisch gegen null gehen, mahnte Frankl. "Gebaut ist schnell", sagte die Kämmerin, die Folgekosten würde man danach spüren.
Schlüsselzuweisungen haben sich verringert
Derzeit wirken noch die besseren Jahre nach. Die Einkommenssteuer-Beteiligung ist um 189.000 Euro nach oben gegangen, auf drei Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen haben sich ein wenig verringert, auf 1,52 Millionen Euro. Wirtschaftliche Einbrüche würden sich erst zeitverzögert bemerkbar machen, lautet die nächste Warnung aus der Kammerei: "2025 werden da andere Zahlen stehen." Das gilt womöglich auch für die Hebesätze, die, im Zuge der Grundsteuerreform, im Herbst auf den Prüfstand müssen.
Die gestiegene Umlagekraft, eine höhere Kreisumlage von fast 2,2 Millionen Euro sowie Personalkosten von 4,1 Millionen Euro (42 Prozent des Verwaltungshaushalts) lassen in Grettstadt schon jetzt keine Euphorie aufkommen. Die Zahl der 95 Beschäftigten, davon 78 in Teilzeit, hat sich nicht verändert, allerdings machen sich neue Tarifabschlüsse bemerkbar. Die aktuell sehr niedrige Pro-Kopf-Verschuldung von 96 Euro bleibt da nur eine Momentaufnahme.
Sitzbänke für den Kraftort
Als Werbung für die nahende Europawahl sollen Großplakate aufgestellt werden: Die CSU denkt an die Gochsheimer Straße am Nettomarkt als Standort, die SPD darf auf der Grünfläche an der Sulzheimer Straße, Ecke Ernst-Lenhard-Straße werben.
Die Säule für den Kraftort bei Grettstadt kostet der Gemeinde nun rund 11.800 Euro, das Aufstellen 2400 Euro. Es gab jeweils drei Gegenstimmen. Bernhard Wolf erinnerte daran, dass die Steinskulptur tatsächlich über 30.000 Euro koste – es gab Spenden und Fördergelder. Im Rahmen des Regionalbudgets gefördert werden sollen Sitzbänke für den Kraftort sowie den Spielplatz am Geflügelzuchtverein, ebenso eine eBike-Ladestation beim TSV.
Sorgen gibt es in der Gemeindeverwaltung ob einer Mitteilung aus dem Landratsamt: Die ehemaligen Gemeindedeponien bei Untereuerheim, Obereuerheim und Dürrfeld, wo bis 1978 Bauschutt und Hausmüll entsorgt worden ist, sollen auf Altlasten untersucht werden. "Es kann ein Fass ohne Boden werden", sagte Artur Kloß. Los geht die Beprobung im Südwesten von Untereuerheim, in einer vorgelagerten Waldinsel auf der anderen Seite der Autobahn.
Fest stehen die Termine der Bürgerversammlungen, die vom 13. bis 16. Mai in Grettstadt, Obereuerheim, Untereuerheim und Dürrfeld stattfinden.