Einen Gang zurück schaltet der Grettstadter Gemeinderat bei der Neuregelung des Verkehrs am Sandweg in Obereuerheim. Helmut Hartmann hatte in der letzten Sitzung einen Vorschlag aus der Bürgerversammlung aufgegriffen. Es geht darum, Geschwindigkeit in der Tempo-30-Zone herauszunehmen, am Straßenübergang vom Kahlberg zum Sandweg, sowohl bergauf wie bergabwärts.
Die Idee war, Temposünder durch eine Rechts- vor Links-Regelung an der Kreuzung Kahlberg-Kapellenstraße abzubremsen. Jens Machnow wies darauf hin, dass es eine solche Regelung, laut Anwohnern, früher schon einmal gegeben habe. Aufgrund der Lärmbelastung durch das ständige Abbremsen und Wiederanfahren sei diese Lösung storniert worden. Für Traktoren mit Anhängern oder Lkws könnte die "Berganfahrt" ebenfalls ein Problem werden, meinte Matthias Hartmann.
Messgerät würde das Bild eher verfälschen
Auch Antragssteller Helmut Hartmann plädiert mittlerweile für die kleine Lösung. Man sollte eine große 30er-Markierung anbringen und dann das Neubaugebiet an die steigende Verkehrsbelastung anpassen. Während der Erschließung bräuchte es eine zweite Zufahrt für den Baustellenverkehr. Michael Niklaus verwies auf hohe Kosten einer Umfahrung, die von der Gemeinde nicht umgelegt werden könnten. Das (ebenfalls vorgeschlagene) Messgerät würde beim Fahrverhalten das Bild eher verfälschen, findet der Geschäftsleiter.
Von der Logik her mache "Rechts vor links" Sinn, fand Günter Birkner. Der landwirtschaftliche Verkehr habe sich allerdings reduziert. Das sah auch Birgit Reinhart so, die Zuckerrüben würden nur einmal im Jahr geerntet, die Zahl der Lastwagen sei überschaubar. André Müller würde das Thema bis zum Bau der neuen Siedlung zurückstellen. Artur Kloß, der die Sitzung als zweiter Bürgermeister leitete, sah wenig Sinn darin, eine Regelung wieder einzuführen, die schon einmal vom Gremium aufgehoben worden ist. Dana Hofmann berichtete, dass sie an der fraglichen Stelle von einem Anwohner überholt worden sei. Manche Anrainer hielten sich offenbar selbst nicht ans Tempolimit. Nun wird zunächst die Markierung angebracht, in beide Fahrtrichtungen.
Andrea Ullrich ließ sich als Gemeinderätin entpflichten
Zu Beginn der Sitzung gab es Stühlerücken. Andrea Ullrich (von der WG Untereuerheim) ließ sich vom Amt als Gemeinderätin entpflichten, unter Hinweis auf ihre Arbeitsbelastung in der Geschäftsleitung der Gemeinde Grafenrheinfeld. Es gebe derzeit sehr viele wichtige Projekte in Grettstadt, so Ullrich, die sie leider nicht mit vollem Einsatz begleiten könne. Untereuerheim schickt nun Stefan Braun ins kommunalpolitische Rennen, als zweiter Listennachfolger nach Christian Schießl, der aus privaten Gründen verzichtete. Brauns Vereidigung erfolgte gleich nach der Entpflichtung der Vorgängerin, die sich bei den Ratskollegen und -kolleginnen für die gute Zusammenarbeit bedankte.