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Grettstadt
Grettstadt: Kapellen überbrachten über Stunden in allen Ortsteilen Silvester- und Neujahrsgrüße
Warme Kleidung und gute Laune sind die besten Mittel gegen das Schmuddelwetter, wie es diesmal wieder herrschte. Tags darauf waren die Musiker auch noch mal am Untereuerheimer Steg im Einsatz.
Foto: Konstantin Eckert | Warme Kleidung und gute Laune sind die besten Mittel gegen das Schmuddelwetter, wie es diesmal wieder herrschte. Tags darauf waren die Musiker auch noch mal am Untereuerheimer Steg im Einsatz.
Peter Volz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:12 Uhr

Vier Ortsteile gehören zur Gemeinde Grettstadt: Dürrfeld, Grettstadt, Ober- und Untereuerheim. Jeder Ortsteil verfügt über zumindest eine eigene Kapelle: die Fränkische Trachtenkapelle Dürrfeld, die Kapelle Rolf Mauder Grettstadt, die Erleinsbacher Musikanten Obereuerheim und die Untereuerheimer Blaskapelle.

Die vier Kapellen ziehen an Silvester oder Neujahr durch das Dorf und überbringen musikalische Grüße zum Jahreswechsel.

Die Untereuerheimer beginnen um 9 Uhr ihren 8-Stunden-Tag am Schulplatz. Mit dabei der Handwagen mit der großen Trommel und zehn bis 15 Musikanten. Sie ziehen durch die Straßen und legen los, sobald sie auf eine größere Anwohneransammlung stoßen oder wo mehrere Anwesen gleichzeitig erreicht werden können. Die Angespielten bleiben auch noch auf ein Pläuschchen zusammen, während die Musiker weiterziehen. Besonders bei Kälte und Regen ist die halbe Stunde Mittagsrast im Sportheim eine willkommene Pause. Als Belohnung gibt es Getränke und ein Verzehrgeld, das abends in der Dorfwirtschaft umgesetzt oder im Verlauf des Jahres in Unternehmungen investiert wird.

Noch schaffen es die Dürrfelder, jedem Anwesen ein eigenes Ständchen zum Jahresende anzublasen, denn Tradition wird bei ihnen großgeschrieben.
Foto: Monika Landauer | Noch schaffen es die Dürrfelder, jedem Anwesen ein eigenes Ständchen zum Jahresende anzublasen, denn Tradition wird bei ihnen großgeschrieben.

Die Fränkische Trachtenkapelle Dürrfeld startet traditionell um 7.15 Uhr mit einem deftigen Frühstück mit Eiern und Speck im Proberaum. Eine Stunde später spielen sie zum Auftakt beim benachbarten 1. Bürgermeister Jens Machnow. Danach ziehen sie auf einer bewährten Route durch das komplette Dorf und spielen an jedem Haus auswendig ein bis zwei Lieder. Manche Häuser haben seit Jahrzehnten ein sogenanntes "Hoflied", für andere sagt Reinhold Seufert an, was gespielt wird. Traditionell spielen die Dürrfelder bei jedem Wetter mit Kniebundhose, Kniestrümpfen und Zipfelmütze. Letzter Stopp ist beim DJK-Sportheim. Von dort starten die rund 20 Musikerinnen und Musiker mit einem Marsch, der erst beim Probenraum neben der Kirche endet.

Mit 25 Musikanten, davon neun weiblichen, stellten die Erleinsbacher Musikanten diesmal die größte Kapelle in der Gemeinde. Sie verabschiedeten mit den Obereuerheimern Einwohnern das alte Jahr und bliesen das neue an.
Foto: Robert Orth | Mit 25 Musikanten, davon neun weiblichen, stellten die Erleinsbacher Musikanten diesmal die größte Kapelle in der Gemeinde. Sie verabschiedeten mit den Obereuerheimern Einwohnern das alte Jahr und bliesen das neue an.

Die Erleinsbacher Musikanten starteten um 9 Uhr am Obereuerheimer Pfarrhaus, wo sie Pfarrer Gregor Mühleck musikalisch bedachten. In den folgenden sieben Stunden legten sie rund 50 Stopps ein, um den Einwohnern den Jahreswechsel zu verschönen. Immer wieder versammelten sich Gruppen, erwiderten die Glückwünsche und bedankten sich mit Speisen und Getränken bei den Instrumentalisten. Trotzdem waren diese froh, als sie ihre musikalische Rundwanderung beenden durften, aber natürlich wird die Tradition auch am nächsten Silvester wieder fortgesetzt.

Es war schon dunkel, als das Dutzend Musiker um Dirigent Rolf Mauder (links) davon fünf aus der Familie Dürr-Karch, gerade mal Halbzeit hatten und noch viele Stationen vor ihnen lagen.
Foto: Peter Volz | Es war schon dunkel, als das Dutzend Musiker um Dirigent Rolf Mauder (links) davon fünf aus der Familie Dürr-Karch, gerade mal Halbzeit hatten und noch viele Stationen vor ihnen lagen.

Die Kapelle Rolf Mauder begann am Neujahrstag um die Mittagszeit und wollte am späten Nachmittag zum Ende kommen, doch ihre Instrumente waren auch noch abends in der Dunkelheit in Grettstadt zu hören, da die Zahl und Dauer der Aufenthalte doch höher ausfiel als gedacht. Das spricht für das Durchhaltevermögen der Musiker und die Verbundenheit mit den Besuchten.

 
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