
Mittlerweile ist noch der Festplatz Obereuerheim dazugekommen, ansonsten ändert sich wenig im Vergleich zu den Vorberatungen. Der Haushalt 2016 passierte ohne Beanstandung den Gemeinderat.
6,7 Millionen Euro liegen im Verwaltungshaushalt, etwas über fünf Prozent mehr als im letzten Jahr. Der Vermögenshaushalt sinkt um mehr als 22 Prozent auf nunmehr 3,2 Millionen Euro, ihm werden 773 400 Euro aus dem Vermögenshaushalt zugeführt. Hebesätze und Gewerbesteuer bleiben unverändert.
Allein aus der Einkommenssteuer fließen 2,1 Millionen Euro an Beteiligung, ein kräftiges Plus. Trotz oder gerade wegen guter Steuereinnahmen trübt die gestiegene Kreisumlage das erfreuliche Gesamtbild der letzten Jahre. Aufgrund der höheren Steuerkraft muss Grettstadt 224 000 Euro mehr zahlen als im Vorjahr, nunmehr fast 1,58 Millionen Euro. Die Schulden sinken gleichzeitig von rund 2,2 Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro. Jeder der 4167 Einwohner stand zuletzt mit knapp 452 Euro in der Kreide.
Investiert wird in Breitbandausbau, Kanäle, Feuerwehren, Grundstückserwerb, auch die Kläranlage ist noch nicht ganz abbezahlt. Ein bleibender hoher Kostenfaktor sind die Kindergärten und die Personalkosten von 2,3 Millionen Euro bei 68 gemeindlichen Stellen. Die Kitas kosteten immer noch 480 000 Euro jährlich, meinte Bürgermeister Ewald Vögler auf Nachfrage von Andreas Schech. Es seien aber auch schon 700 000 Euro gewesen. Die Zuschüsse passten sich dabei den tariflichen Lohnerhöhungen an, wenn auch nicht linear. „Kinder sind unser Kapital“, freute sich Vögler, die Kitas seien voll bis unter den Rand.
Karl Böhner rief den Mainsteg bei Untereuerheim in Erinnerung. Der ist, wie das Feuerwehrhaus Grettstadt oder die Leitung nach Gädheim, im Finanzplan bis 2019 erst einmal nach hinten geschoben. Eingestellt wurden 450 000 Euro. Man brauche aber erst einmal einen baureifen, genehmigten Plan, meinte Vögler, um die wirklichen Kosten zu kennen. Ein Finanzplan bedeute noch keine Festlegung, meinte dazu Kämmerin Kerstin Frankl, es gehe allein um die Finanzierbarkeit. Man schiebe das Projekt vor sich her.
Ansonsten wolle man, parallel zur Weiterentwicklung der Gemeinde, in den kommenden Jahren die Schulden kontinuierlich abbauen. Schulden, die die Finanzverwaltung teilweise auch als produktiv sieht, dank damit verbundener Förderungen. „Wir müssen handlungsfähig bleiben, aber wir kriegen das in den Griff“, glaubt Vögler. Bei allen Investitionen müsse man sich immer gut überlegen: „Brauchen wir's? Können wir's noch mal schieben?“
Neu hinzukommen wird auf jeden Fall ein überdachter Freisitz für die Vereine in Obereuerheim – hier gab es vor der Sitzung einen Ortstermin am Festplatz. Die Gemeinde, die Grundstückseigentümerin ist, möchte hier die üblichen 15 Prozent Zuschuss leisten, ansonsten soll das Projekt vor allem pachtfinanziert werden. Es gehe darum, das Wir-Gefühl zu stärken, so Vögler. Die Idee kam als Ergebnis eines Bürgerfestes auf. Die Rede ist von etwa 17 000 bis 18 000 Euro Kosten.
Bis zu 74 000 Euro kostet ein neues TSF für die Obereuerheimer Feuerwehr, im Gegenzug steht nun ein über 40 Jahre altes, aber gut gepflegtes LF 8 zum Verkauf.
Mit Blick auf den skeptischen Grafenrheinfelder Rat betonte Vögler noch mal die Wichtigkeit eines gemeinsamen Rechtsbeistands der Anrainer-Gemeinden in Sachen KKG-Rückbau. Hierzu werden die Gemeinden demnächst angehört: „Wenn die Beteiligungszeit rum ist, nach acht Wochen, dann ist hier die Tür zu. Manche Gemeinderäte anderswo glauben das nicht.“ Am 16. April wird es dazu noch ein Allianz-Treffen geben, sinnigerweise in Grafenrheinfeld.
Spendabel zeigte sich Martin Siepak, der anlässlich eines runden Geburtstages die Hälfte seines Sitzungsgeldes spendet: 250 Euro. Die Summe soll dem „Kapital der Gemeinde“ zugute kommen, den Kindergärten.