Zum ersten Mal in der 95-jährigen Geschichte des Johannisvereins war Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg, zu Gast bei der Jahreshauptversammlung des Vereins. Der Grund seines Besuchs: er ehrte die Kassiererin Helga Eck und die Schriftführerin Theresia Back mit dem Goldenen Caritaskreuz für ihre 25-jährige Tätigkeit in ihren Ämtern.
Nach dem Gedenken an die im Berichtsjahr verstorbenen Mitglieder gab Clemens Bieber einen Einblick in die aktuelle Situation der Wohlfahrtverbände. Entsprechend dem Motto der Caritas "Nah am Nächsten" biete die Caritas soziale Unterstützung auch in Bereichen an, in denen "sich kein Geld verdienen lässt". Konzerne, die Krankenhäuser, Altenheime übernehmen, hätten das Ziel, Gewinne zu erzielen. Durch den Rückzug des Staates kommen Investoren ins Spiel, deren oberstes Ziel die Rendite sei. Investitionen in diesem Bereich seien sicher, denn Krankenhäuser und Altenheime müsse es immer geben.
Weniger Vertrauen in die Kirche
Die Diözese Würzburg bringt jährlich etwa 22 Millionen Euro unter anderem für den Unterhalt von Beratungsstellen und allgemeinen sozialen Diensten auf. Die örtlichen Caritasverbände seien "Nah am Nächsten" und können daher zielgenaue Unterstützung anbieten. Die Angebote genießen nach wie vor bei der Bevölkerung hohes Ansehen, auch wenn das Vertrauen in die Kirche sehr abgenommen habe.
Elke Dressel gab zu bedenken, dass jeder Kirchenaustritt die finanziellen Möglichkeiten auch der Caritas einschränkt. Der Vorsitzende Erhard Scholl gab anschließend einen Überblick über die Aktivitäten der Nachbarschaftshilfe: 1814 Kilometer wurden im Dienst der Nachbarschaftshilfe gefahren, 267 Stunden an Einsatz erbracht.
Der Vorsitzende, wie auch schon einige Bischöfe, auch der Würzburger Bischof, gab seiner Sorge um die zunehmende Fundamentalkritik am demokratischen Rechtsstaat Ausdruck. Das Wort "Remigration", von stark rechtsorientierten Parteien als Tarnwort für Abschiebung oder Vertreibung benutzt, wecke in ihm Erinnerungen an Erzählungen aus seiner Familie.
Hallendach wird repariert
Gemeinderat Dieter Dietz informierte, dass die lang angemahnte Reparatur des Hallendaches im Umgriff des Hauses Franziskus von der Gemeinde in Angriff genommen werde. Er informierte auch, dass das Dorffest der Gemeinde Kolitzheim in Gernach stattfindet.
Die Neuwahl, von Dieter Dietz und Domkapitular Clemens Bieber geleitet, hatte folgendes Ergebnis: Vorsitzende bleibt Erhard Scholl, er wird vertreten von Elke Dressel. Die Kasse verwaltet weiter Helga Eck, das Protokollbuch bleibt in der Hand von Theresia Back. Beisitzer ist, wie bisher, Jürgen Friedrich. Die Kasse prüfen weiter Thomas Eberlein und Alban Weilhöfer.