Bereits am 21. April 2020 hatte der Gemeinderat beschlossen, dem ehemaligen zweiten Bürgermeister Dieter Wagner für seine hervorragenden Verdienste und Leistungen für Gemeinde und Bürgerschaft die Bürgermedaille in Gold zu verleihen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde die Ehrung nachgeholt.
„Dieter Wagner engagiert sich seit 25 Jahren mit sehr hoher fachlicher Kompetenz und mit Kontinuität in der Kommunalpolitik in seiner Heimatgemeinde Bergrheinfeld und im Landkreis Schweinfurt“, so Bürgermeister Ulrich Werner in seiner Laudatio.
„Wagner war Mitglied im Kreistag von 1990 bis 1996. 24 Jahre war er Mitglied im Gemeinderat von Bergrheinfeld (vom 1. Mai 1996 bis 30. April 2020). Das Amt des zweiten Bürgermeisters übernahm Wagner am 7. Mai 2002 und hatte es 18 Jahre bis 30. April 2020 inne.“
Initiator des "Haus der Begegnung"
Neben der Förderung der kommunalen Bildungs- und Kulturarbeit und der Stärkung der örtlichen Vereine und Initiativen sei Dieter Wagner ein sozialer Ausgleich zwischen den Generationen vor Ort ein sehr großes und wichtiges Anliegen gewesen. Als Interessensvertretung der älteren Generation berate er noch heute Verwaltung und andere Einrichtungen und Institutionen in Fragen der Seniorenarbeit und stelle somit erstmals ein offizielles Sprachrohr für die Generation der Senioren dar.
Auf seine Initiative hin sei in der Gemeinde im Jahre 2008 erstmals ein Seniorenbeirat neu geschaffen worden, so Werner. „Dieter Wagner ist seit 14. Oktober 2008 gewählter Seniorenbeiratsvorsitzender der Gemeinde Bergrheinfeld und fungiere als Ansprechpartner für die Anliegen der örtlichen Seniorenvertretungen.
Die Gemeinde habe auf seine Initiative hin 2015 das „Haus der Begegnung“ gebaut. Ziel dieser gemeindlichen Einrichtung sei, einen regelmäßigen Treffpunkt zur Kommunikation und zum Austausch für die stetig wachsende Anzahl der örtlichen Senioreninnen und Senioren zu schaffen. Dieter Wagner stehe in dieser Einrichtung ehrenamtlich als Ansprechpartner und Referent für die Themen Gesundheit und Rente zur Verfügung.
Vermittler in Konfliktsituationen
Mit Leidenschaft und einem starken Willen in all seinen Aktionsbereichen setze er sich für soziale Gerechtigkeit ein und vermittele seine Ziele ausgleichend und kompromissbereit. „Seine exzellente Eigenschaft als Vermittler ist gerade in Konfliktsituationen sehr gefragt“, betonte Werner.
Insbesondere sei er als zweiter Bürgermeister öfters, auch ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit, ein wichtiger Ratgeber und Unterstützer in den vergangenen Jahren in fast allen gemeindlichen Bereichen gewesen.
Als Beispiele nannte Werner den Bau der Umgehungsstraße, die Innen- und Außenentwicklung der Dörfer, die Neugestaltung Hauptstraße/Kirche/Mainstraße, den Neubau der Kinderkrippe St. Anton und den Neubau Kindergarten St. Bartholomäus, den „Tag des Friedhofes“, die innovative Friedhofsgestaltung sowie die Generalsanierung Rathaus mit Anbau und die Neugestaltung des Zehnthofs.
Wagner habe noch immer weitere Ehrenämter inne: den Ortsvorsitz der CSU, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA Bayern) und Verwaltungsrat der AOK Bayern.
Engagiert im kirchlichen Bereich
Im kirchlichen Bereich engagiere sich Wagner als Vorsitzender im Stiftungskuratorium „Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung“ (ZASS). Außerdem sei er viele Jahre Mitglied im Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg und im Dekanatsrat Schweinfurt gewesen.
„Lieber Dieter, du warst und bist für uns alle und für mich ein absolutes Vorbild im lebenslangen bürgerschaftlichen ehrenamtlichen Engagement“ betonte Werner. Dein Engagement basiere auf dem Wertekorsett der christlichen Soziallehre. „Ein respektvoller Umgang und gelebte Wertschätzung gerade auch im Blick auf das politische „Gegenüber“ zeichnen dich besonders aus und machen dich für mich und für viele zum Vorbild.“
Werner dankte ihm für sein umfangreiches Engagement und Wirken in der Gemeinde und wünschte ihm und seiner Frau Annemarie alles Gute für die Zukunft, vor allem Gesundheit und überreichte Wagner die Bürgermedaille in Gold.
Gute Harmonie zwischen den beiden Bürgermeistern
Über die außergewöhnliche Auszeichnung war der ehemalige zweite Bürgermeister sehr erfreut. Er nehme die Auszeichnung stellvertretend für alle an, die ihn bei seinem Engagement unterstützt haben. Besonders dankte er seiner Frau Annemarie für die großartige Unterstützung. Sie habe ihn stets motiviert.
„Man darf nie überheblich werden und muss Zeit für die Menschen haben“, betonte Wagner, und man müsse die Menschen stets mitnehmen. Als er mit seiner Familie vor 34 Jahren nach Bergrheinfeld gezogen ist, hätten sie sich sofort angenommen gefühlt. Die Bürger seien offen auf ihn zugegangen.
Besonders dankte Wagner der Geschäftsleiterin Birgit Grob, Bauhofleiter Walter Zeißner und der Sekretärin Sigrid Rückert für die gute Zusammenarbeit.
Gut harmoniert habe auch die Kooperation mit den beiden Bürgermeistern Peter Neubert und Ulrich Werner. „Ich hatte nie das Gefühl, nur zweiter Bürgermeister zu sein“, betonte er, denn er habe stets alle Informationen bekommen. „Nach 24 Jahren in der Kommunalpolitik ist es gut, Vertrauen in die Nachfolge zu haben“, betonte Wagner. Es sei immer besser, wenn man selbst bestimmen kann, dass man aufhört.