Do., 4. September, 19.30 Uhr, Gäste 6 Euro Klavierabend mit Christian Elsas. Der Pianist begibt sich auf eine Reise in die musikalische Welt von der Jahrhundertwende bis in die berühmten 20er-Jahre. Elsas präsentiert Werke von Gershwin und dessen Zeitgenossen Debussy, Joplin, Satie und Rachmaninow. In diesem Programm wechseln die Stimmungen immer wieder, was nicht nur kurzweilig, sondern auch überraschend ist. So vermutet man bei Debussy und Satie keine Rags, bei Gershwin keine Romantik, die auf Rachmaninow verweist.
Di., 9. September, 19.30 Uhr, Gäste 8 Euro „Lebelik un freylekh“, lebendig und fröhlich – so ist das Klezmerkonzert mit Roman Kuperschmidt, Klarinette, Alik Texler, Akkordeon, Gabriele Weber, Gesang, und Inna Agadjanowa, Leitung und Moderation, überschrieben. Das Ensemble um Roman Kuperschmidt zeigt, dass Klezmer sowohl Musik als auch eine Gefühlshaltung ist, dass das Instrument eines Musikers Ausdruck seiner Seele sein kann. Fröhliche, ausgelassene Stücke wechseln ab mit nachdenklichen Weisen. Alle Stimmungslagen der jüdisch-europäischen Volks-Musik kommen zum Ausdruck: von euphorischer Lebensfreude bis zu tiefer Melancholie. Kuperschmidt ist ein preisgekrönter Klarinettist, der als Solist mit renommierten Orchestern auftritt, dessen Herz aber für die Klezmermusik schlägt. Ebenso virtuos ist der Akkordeonist Alik Texler, sehr wandlungsreich die Sängerin Gabriele Weber.
Do., 11. September, 16 Uhr, Eintritt frei In der Reihe Lesewelten: Friedrich Christian Delius „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“. Lesung mit Marianne Jauernig-Revier. Die Fußballweltmeisterschaft 1954 steht im Mittelpunkt von Delius' autobiografischer Erzählung. Delius schreibt über die Zwänge und Enge der 1950er-Jahre, die er als Pastorensohn im hessischen Dorf Wehrda erlebte. Er erzählt über die freudige Spannung der Rundfunkübertragung bei jener Weltmeisterschaft. Diese Reportage ermöglicht dem Elfjährigen eine Identifizierung mit den Fußballhelden. Das erleichtert ihm die Ablösung von den Eltern. Er erlangt eine Ahnung von Freiheit: „Ich war der Glücklichste von allen, glücklicher vielleicht als Werner Liebrich oder Fritz Walter“. Der bewegende Fußballsonntag 1954 und der Vergleich mit dem Sommer 2014, in dem Deutschland wieder Fußballweltmeister wurde, macht den Reiz des Buches aus.
Do., 18. September, 17 Uhr, Theaterfoyer, 30 Euro (inklusive 3-Gänge-Menü) Kulturdinner mit Hans Driesel. Eine kulinarisch-literarische Veranstaltung im Nachklang zum 265. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes am 28. August: ein Abendessen mit Goethe. Als Ouvertüre ein höllisch guter Aperitif, der nur Mephisto heißen kann. Nach dem Gruß aus der Küche kommt die Vorspeise: gekochte Eier auf einem Salat von jungem Spinat. Beides erinnert an die Weimarer Zeit Goethes. Das Hauptgericht ist sein Lieblingsessen: Kalbstafelspitz mit „grie’ Soß“, für Nichthessen Kalbfleisch mit grüner Soße. Zum Dessert ein herb-süßes Schokoladentörtchen an Schokoladenmousse. Zwischen den Gängen serviert Hans Driesel Gedichte, Geschichten und Anekdoten von Goethe, erzählt über sein Leben und Goethes Lebensfreuden. Anmeldung bis 12. September unter Tel. (0 97 21) 72 40.
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Sa., 27. September, 17 Uhr „Sommerfülle – Herbsteskraft“, Eröffnung der Ausstellung von Dorothee Wittmann-Klemm. Ein Hauch von Fernost durchzieht die aktuelle Ausstellung im Augustinum. Dorothee Wittmann-Klemm zeigt Arbeiten in asiatischer Tusche. Es sind minimalistisch angelegte Bilder, die in der Beschränkung auf weniges und in der Konzentration auf das Wesen der Dinge sichtbar machen können, dass die ganze Fülle des Sommers in einer einzigen Blüte, die ganze Kraft des Herbstes in einem einzigen Strich liegen kann. Ergänzt wird die Vernissage durch eine Ikebana-Vorführung von Sonja Illig. Ausstellungsdauer: 28. September bis 3. November.