Im November 2020 beschloss der Gemeinderat die Pflanzung von Geburtenbäumen. Der örtliche Verein für Gartenbau übernahm die Bereitstellung der Steinstelen und Namensschilder. Die erste Pflanzung erfolgte am 16. Juli 2021 in der Frühlingstraße und seitdem wurden sieben Geburtenbäume in Gochsheim und einer in Weyer gepflanzt. Die positive Rückmeldung durch die Eltern (immerhin bekundeten 64 Prozent der Eltern von Neugeborenen ihr Interesse an einem Geburtenbaum) bestärkte den Gemeinderat, die aktuelle Regelung fortzusetzen.
Einerseits sollen die Bäume die Verwurzelung der Neugeborenen mit ihrer Heimatgemeinde Gochsheim vergegenwärtigen und außerdem sind Bäume ein elementarer Baustein im Ökosystem. Die Gemeinde wird deshalb auch für das nächste Haushaltsjahr 8000 Euro für die Aktion einstellen. Bei der Auswahl der Bäume wirken ein Baumbiologe, der gemeindliche Bauhof und eine örtliche Gärtnerei mit, um eine möglichst hohe Anwachschance zu erreichen. Ein jährlicher Sachstandsbericht soll den Rat auf dem Laufenden halten. Für die Wahl der bisherigen Standorte war der Schulweg der Kinder ein Kriterium. Dies soll auch weiterhin so geschehen. Als möglicher Standort wurde ein geteerter Streifen neben dem Schulbuskreisel ins Auge gefasst, der dazu entsiegelt werden könnte.
Heuer wurden 504 Gochsheim- und 34 Weyer-Tickets gelöst
Im Zusammenwirken mit den Stadtwerken Schweinfurt bietet die Gemeinde für innerörtliche Fahrten das Gochsheim-Ticket an. Dabei zahlen die Bürgerinnen und Bürger einen Eigenanteil von 80 Cent. Bisher leistete die Gemeinde einen Zuschuss von einem Euro pro Fahrt, wegen der zum 1. August 2021 erfolgten Preisanhebung durch die Stadtwerke künftig 1,20 Euro. 2021 wurden 504 Gochsheim- und 34 Weyer-Tickets gelöst. Der Rat würde eine Verlängerung der Gültigkeit auf zwei Stunden begrüßen, was aber am Tarifsystem der Stadtwerke scheitern dürfte. Offen bleibt die Frage, wie das Angebot bei einem künftigen ÖPNV-Verbund der Stadt mit dem Landkreis aussieht.
Gebäudesanierung und Nutzungsänderung
Das in der Händelstraße ansässige Kfz-Unternehmen will sein Dach sanieren und die Lagerhalle mit Betriebswohnung und Bürotrakt energetisch ertüchtigen. Dazu wird ein Teil der Lagerhalle abgebrochen und statt des bestehenden Pultdaches ein Flachdach errichtet. Der Rat stimmte zu, würde es aber begrüßen, wenn das Dach für Photovoltaik genutzt würde. Auf demselben Grundstück soll außerdem ein Wohnmobil- und Zubehörhandel möglich werden, weshalb der Rat der beantragten Nutzungsänderung zustimmte.
Positive Jahresbilanzen der vier Fraktionen
Da die gemeinsame Jahresabschlussfeier coronabedingt entfallen musste, nutzte Bürgermeister Manuel Kneuer den Punkt Verschiedenes in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres für eine Rückschau. Er nannte einige positive Ergebnisse von der geplanten Arztpraxis mit Wohnbebauung, über die Neugeborenenbäume, die Mitwirkung des Kinderrates bei der Spielplatzgestaltung bis hin zur neuen Minirampenanlage. Besonders erfreut zeigte er sich über die sachliche und produktive Zusammenarbeit der vier Fraktionen im Gemeinderat. Er dankte den Bürgerinnen und Bürgern für den konstruktiven Austausch und der Verwaltung und dem Bauhof für die zuverlässige Zuarbeit.
Ähnlich positiv fielen die Bilanzen der vier Fraktionen aus. Dirk Hachtel (CSU/Freie Bürger) nannte die neu vergebenen Wohnungen in der Uhlandstraße, die gemeinsam entwickelten Vergabeschlüssel für die Grundstücke in den Neubau- und Gewerbegebieten. Peter Matl (Bündnis 90/Die Grünen) erwähnte das Zusammenwirken von Verwaltung und Rat bei der Suche nach einer Lösung für die Beisetzung muslimischer Mitbürger. Achim Eisend (Freie Wähler) hob die positive Zusammenarbeit im Gemeinderat mit Verwaltung und Bürgermeister hervor und auch Jürgen Mayerl (SPD) ließ den ausgezeichneten Einsatz der Führungskräfte, darunter Geschäftsleiter Udo Böhnlein und Kämmerer Christian Konrad nicht unerwähnt.