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THEATER
Glücklich zu dritt?
Zwei Frauen, ein Mann: „Stella“ von Goethe in einer Inszenierung des Schauspiels Frankfurt
Foto: Schauspiel Frankfurt | Zwei Frauen, ein Mann: „Stella“ von Goethe in einer Inszenierung des Schauspiels Frankfurt
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 |  aktualisiert: 26.04.2023 19:46 Uhr

Mit Goethes „Wahlverwandtschaften“ begann die Saison 2012/2013 Ende September. Mit dem Gastspiel „Stella – Ein Schauspiel für Liebende“ des Schauspiels Frankfurt, dem Trauerspiel von Goethe, jeweils um 19.30 Uhr am Freitag, 14. Juni (Schauspielmiete BLAU und Freier Verkauf), und am Samstag, 15. Juni (Schauspielmiete ROT und Freier Verkauf), schließt sich nun der Kreis. Wieder geht es um eine Dreiecksbeziehung.

Als Goethes Stella, das „Schauspiel für Liebende“, 1776 erstmals zur Aufführung kam, folgten ein Eklat und sogar das Aufführungsverbot. Der junge Goethe hatte durchblicken lassen, dass man auch zu dritt glücklich werden könnte. Die moralischen Proteste waren so gewaltig, dass Goethe 30 Jahre später in einer überarbeiteten Version sein Stück tödlich enden ließ: Fernando erschießt sich, Stella vergiftet sich.

Charlotte von Stein berichtete 1806 darüber Folgendes: „Neulich wurde seine alte Stella gegeben; er hat aus dem Drama eine Tragödie gemacht. Es fand aber keinen Beifall. Fernando erschießt sich, und mit dem Betrüger kann man kein Mitleid haben. Besser wäre es gewesen, er hätte (nur) Stella sterben lassen; doch nahm er mirs sehr übel, als ich dies tadelte.“

Bei den Hessischen Theatertagen 2011 wurden Bettina Hoppe für ihre Rolle der Cäcilie als beste Darstellerin und Lisa Stiegler für ihre Rolle der Lucie als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Bettina Hoppe wurde außerdem 2011 für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert.

Der Offizier Fernando hat seine Ehefrau Cäcilie ohne Abschied, ohne Scheidung für die junge Baronesse Stella sitzen lassen. Später verlässt er auch Stella über Nacht und zieht in den Krieg. Cäcilie lernt Stella kennen. Ohne zu verstehen, wie ihre Schicksale bereits verbunden sind, werden die Leidensgenossinnen Freundinnen. Als Fernando aus dem Krieg zurückkehrt, trifft er im Haus seiner Geliebten auch die Ehefrau Cäcilie und ihre gemeinsame Tochter. Nun ist guter Rat teuer. Cäcilie hat den rettenden Einfall.

Für Inszenierung und Bühne zeichnet Andreas Kriegenburg verantwortlich, für die Kostüme Katharina Tasch. Es spielen Valery Tscheplanowa (Stella), Bettina Hoppe (Cäcilie/anfangs unter dem Namen Madame Sommer), Marc Oliver Schulze (Fernando), Lisa Stiegler (Lucie) und Mathis Reinhardt (Verwalter). Andreas Kriegenburg gehört zu den markanten Regisseuren seiner Generation. Von seinen Arbeiten wurden neun zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seine Inszenierung an den Münchner Kammerspielen „Alles nur der Liebe wegen“ war 2011 in Schweinfurt zu sehen.

Vorverkauf ab 4. Mai. Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de

 
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