Es ist nicht mehr zu übersehen: Die Weihnachtszeit hat begonnen, auch in Gerolzhofen! Zwar steht die tolle Tanne schon länger auf dem Marktplatz. Aber bislang hatte das besondere Etwas gefehlt, um einen Weihnachtszauber zu verspüren.
Ich meine nicht den Glühwein auf den Weihnachtsmärkten, wo an allen Ecken und Buden eine Kauf- und Esslust erzeugt wird und es laut statt besinnlich zugeht. Nein, es ist dieser Lichterglanz, so wie in der Altstadt. Die jetzt ganz neu erstrahlt, mit einer funkelnagelneuen Weihnachtsbeleuchtung.
Hell strahlend und kompostierbar
Vorbei sind die Zeiten, als die Lichterketten abends zwar nett anzuschauen waren, aber am helllichten Tag "wie ein gerupftes Huhn" aussahen, was den Stadtchef damals schockierte und zur Neuanschaffung führte.
Auch wenn's nicht gerade billig war: Die ersten Reaktionen waren durchweg positiv. Nicht wenige "Oh" und "Ah" waren zum Start zu vernehmen. Also, Geld hin oder her, die Leuchtdeko hat sich gelohnt, und nachhaltig ist sie obendrein. Viele Elemente sind aus "biobasiertem Zuckerrohr", die nach dem Ende ihrer hoffentlich langen Lebenszeit sogar auf dem Kompost landen dürfen.
Froh darüber sind die Bauhof-Mitarbeiter – und sicher geschafft, nachdem sie tagelang zehntausende Lämpchen, Leuchtzöpfe und Schneeflocken an Fassaden, Giebeln und Straßen angebracht haben. Sie hoffen auf eine ruhigere Adventszeit, ohne dass die Sicherungen wieder reihenweise rausfliegen.
Als cleverer Geschäftsmann entpuppte sich der Verkäufer, weil der einerseits "mit einem sehr guten Preis" (Wozniak) überzeugte und andererseits eine tausende Euro teure Leihgabe kostenlos obendrauf legte.
Es ist ein blinkender Metall-Christbaum, der im Innenhof des Bürgerspitals steht. Die ersten Kinder waren hellauf begeistert, die Großen zückten die Handys, um das Schmuckstück im Bild festzuhalten. Wenn das keine klare Kaufempfehlung für den nächsten Winter ist!
Ob es so kommen wird, dazu wollte der Bürgermeister sich nicht äußern. Gefreut hat er sich trotzdem über den aus seiner Sicht neuen Selfie-Point in Geo; übrigens der zweite nach dem – sie erinnern sich – Mega-Schmetterling im Sommer. Für jenen Kauf hatte die Ösi-Firma ebenfalls den Zuschlag erhalten. Da können die sich jetzt gerne etwas spendabel zeigen.
"Schönen Sterne" von Gerolzhofen
Bleibt nur noch eine Frage: Sind die Schneeflocken nun Schneeflocken oder eher Sterne? So waren zur Eröffnung nur Stimmen zu hören, die von "schönen Sternen" sprachen. Da konnte Wozniak noch so oft korrigieren wie er wollte, es half alles nichts! Das verwirrte selbst den Autor dieser Zeilen, als er zunächst von "Sternenflocken" in seinem Bericht schrieb.
Nun denn: Wenn dies das einzige Missverständnis ist, dann steht einem schönen Fest eigentlich nichts im Wege. Sollten doch Flocken (nicht Sterne) vom Himmel fallen und es endlich wieder weiße Weihnachten geben, dann wären sicher alle damit einverstanden.