Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Gerade zu Beginn der heißen Phase des Sommers könnte sie nicht größer sein. Die Ferien haben jüngst begonnen, Schüler- und Lehrerschaft sind darüber natürlich hellauf begeistert. Und für viele des berufstätigen Rests mit Kind und Kegel steht in diesen Wochen die Urlaubs- und Reisezeit an. Ungleich kürzer zwar, aber sicher ebenso wohlverdient.
Wer lieber daheim bleibt, der freut sich auf seinen Garten, auf Hobbys oder eines der vielen Weinfeste in der Region. Herz, was willst du mehr, bei solch sonnigen Aussichten.
Moment mal: Heiß und sonnig sind aktuell nicht gerade die passenden Adjektive, zumindest wenn es ums hiesige Wetter geht. Vor Wochen war es noch brütend heiß, jetzt sind die Schleusen des Himmels gefühlt dauergeöffnet.
Ab in die Ferne: Die Reiseweltmeister sind zurück
Dann schnell die Koffer gepackt und der Sonne entgegen, an die Gestade des Mittelmeeres oder in noch fernere Domizile. Dort, wo heiß noch heiß ist. Deutschland wurde lange genug bereist während der Pandemie, sagen sich scheinbar viele. Jetzt geht es wieder hinaus in die Welt. Die Reiseweltmeister sind zurück, die "Ostsee ist out", hieß es diese Woche aus den Reisebüros in der Region.
In-Urlaubsziele sind Türkei, Griechenland, Ägypten, Seychellen, Thailand und USA. Und auch die Kreuzfahrt-Kolosse sind derart super gebucht, dass die Corona geplagten Reeder ihre Freude haben. Diesmal muss wohl kein Passagier mehr Angst haben, wochenlang nicht von Bord gelassen zu werden.
Freude bei 45 Grad und im Badewannen warmen Meer?
Ob die Vorfreude der Reisenden aber wirklich in Freude übergeht, wird sich erst in nächster Zeit zeigen. Manchmal entpuppt sich das Urlaubsparadies leider nicht als solches. Dabei sprechen wir hier noch nicht einmal von stundenlangen Staus auf Autobahnen bei der Anreise, von stornierten Flügen und verspäteten Bahnen sowie von überfüllten Hotels, Campingplätzen, Stränden, Pools, Sehenswürdigkeiten und Touristen-Attraktionen.
Auf Rhodos wüteten kürzlich katastrophale Brände, so dass Touristen fluchtartig die Ferieninsel verlassen mussten. Italien und Spanien ächzen unter schlimmen Hitzewellen mit bis zu 45 Grad. Wer kein schattiges Plätzchen am Strand findet und sich wenigstens etwas Abkühlung im Meer erhofft, dem sei gesagt: Es wird eher das Gefühl sein, wie in eine wohltemperierte Badewanne zu steigen. Vielleicht wird heuer die Schallmauer von 30 Grad Wassertemperatur im Mittelmeer geknackt.
Bald schon Lebkuchen auf dem Weinfest?
Verrückte Zeiten, möchte man meinen. Mancher denkt sogar schon an den Winter. Seit dieser Woche verkauft ein Supermarkt unweit von Gerolzhofen die ersten Lebkuchen. Bei manchen scheint die Vorfreude auf Weihnachten noch frühzeitiger als sonst einzusetzen. "Oh du fröhliche", mitten im Sommer!
Vielleicht sollte der eine oder andere Festveranstalter ernsthaft darüber nachdenken, die adventliche Leckerei künftig zum Schoppen auf seinem Weinfest anzubieten.