Das Ende war absehbar, und doch kam es überraschend: Urplötzlich blinken im betagten Benziner alle Warnlampen auf. Der Werkstattmann verkündet mit ernstem Gesicht die voraussichtlichen Reparaturkosten – und damit das Todesurteil für den 20 Jahre alten Roadster. Was nun? Auf Bus und Bahn umsteigen? Aufs Zweitauto verzichten?
Die Überlegungen gehen hin und her. Wer will schon Bus und Bahn fahren, wenn die doppelt- bis dreimal so lange brauchen, bis der Pendler am Arbeitsplatz ist. Wenn im Grunde am Vormittag nur ein Bus fährt, der einigermaßen in der Zeit zum nächsten Bahnhof fährt? Ich nicht. Das Ganze endet an dem, was uns die Bundesregierung schmackhaft machen will: dem Elektroauto. Wir sind wild entschlossen, zumindest eine Probefahrt zu machen. Gedanklich sind wir da schon fast etwas weiter, der Stromer gefällt. Und ein Benziner? Wer weiß, wie sich die Preise in der nächsten Zeit entwickeln. Stichwort Energiewende, Klimaschutzpaket und so.
Knapp einen Tag nach dem Werbeprospekt für das Elektroauto kommt ein anderer Brief: der unseres Stromanbieters. Einer, der 100 Prozent Ökostrom vertreibt. Das ist uns wichtig, auch wenn der Strom leicht teurer ist. Doch bei dem Preis wird es nicht bleiben. Rund 30 Cent soll die Kilowattstunde 2020 kosten. Und da ist er wieder, der große Zweifel daran, ob das alles zusammenpasst. Irgendwie will der Bund das ja ausgleichen, heißt es. Ein schwacher Trost und mehr als schwammig noch dazu. Wir sagen Danke und gehen erstmal auf Standby.
Das kann nicht stimmten. Nach meiner Meinung muss das "mehr" wegfallen.